FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag gegenüber dem US-Dollar spürbar zugelegt. Am frühen Abend kostet die gemeinsame Währung der 19 Euroländer 1,0874 Dollar, nachdem sie zweitweise bis auf 1,0885 Dollar gestiegen ist.

Gegenüber der dem Schweizer Franken notiert der Euro derweil mit 1,0517 kaum verändert. Entsprechend steht der Dollar zum Franken wieder tiefer: bis am frühen Abend fiel der Kurs wieder unter die Marke von 0,97 auf 0,9671 Franken.

Allgemein steht der Dollar zu vielen Währungen unter Druck. Marktteilnehmer nennen als Grund Spekulationen auf eine noch lockerere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed. Die Spekulationen gehen mittlerweile so weit, dass selbst negative Leitzinsen nicht mehr ausgeschlossen werden. Obwohl bereits mehrere Notenbanker dieser Möglichkeit eine Absage erteilt haben, wird der Dollar belastet. Negative Leitzinsen würden Anlagen in der US-Währung weniger lukrativ erscheinen lassen.

Neue Inflationsraten zeigen, dass sich die Fed trotz ihrer extrem lockeren Geldpolitik nicht wegen einer steigenden Inflation Sorgen machen muss. Im Gegenteil: Im April ging die Inflationsrate stark von 1,5 Prozent im Vormonat auf 0,3 Prozent zurück. Ausschlaggebend waren vor allem massiv fallende Benzinpreise - eine Folge des Ölpreiseinbruchs. Lebensmittel waren dagegen teils deutlich teurer, weil die Nachfrage infolge der Corona-Pandemie hoch und das Angebot teils stark eingeschränkt war.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87773 (0,87875) britische Pfund, 116,56 (116,16) und japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1'707 Dollar gehandelt. Das waren gut neun Dollar mehr als am Vortag.

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