FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Mittwoch nach Vortagesverlusten zum US-Dollar weiter gesunken. Am Vormittag kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,0803 Dollar. Gegenüber dem Schweizer Franken notiert der Euro mit 1,0532 Franken nur wenig tiefer. Entsprechend liegt der Dollar mit 0,9748 höher zum Franken.

Am Dienstag war der Euro nach dem Urteil des deutschen Bundesverfassungsgericht zu den billionenschweren Staatsanleihekäufe der EZB unter Druck geraten. Das Gericht hatte die Anleihekäufe im Rahmen des Programms PSPP, das im Jahr 2015 aufgelegt wurde, beanstandet. Das in der Corona-Krise neu aufgelegte Programm PEPP ist von dem Urteil nicht direkt betroffen.

Die EZB erklärte am Vorabend, dass sie das Urteil zur Kenntnis nehme. Die Notenbank werde jedoch an ihrer Politik festhalten und alles tun, um Preisstabilität zu gewähren. "So wichtig das Urteil daher aus juristischer Sicht sein mag, in absehbarer Zeit schränkt es die EZB in dem, was sie sich bislang vorgenommen hat, nicht ein", so Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Eine Erholung der Gemeinschaftswährung bei weiterem Abklingen der Corona-Unsicherheit sei weiter wahrscheinlich.

Für wenig Bewegung sorgen hingegen Konjunkturdaten aus Europa. Nicht nur ist in Deutschland die Industrieaufträge im März stark eingebrochen ist, auch die Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungen zeigen sich von der Corona-Krise schwer gezeichnet. Die Einbrüche sind jedoch teilweise erwartet worden.

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