FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstagvormittag gegenüber dem Dollar zugelegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0854 US-Dollar und damit klar mehr als am Morgen.

Stark zugelegt hat der Euro auch zum Franken. Der EUR/CHF-Kurs stieg am Vormittag vorübergehend über die Marke von 1,06 (Tageshoch: 1,06125). Aktuell notiert das Währungspaar aber wieder bei 1,0591, während das Duo USD/CHF wenig verändert bei 0,9756 steht.

Am Markt wurde über eine Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) spekuliert. Denn viele Marktbeobachter hatten zuletzt kurzfristig eher noch tiefere Kurse erwartet.

Die Valiant-Bank setzte in einem Kommentar denn auch ein Fragezeichen dahinter, ob es sich um eine nachhaltige Entwicklung handelt - oder bloss um ein Strohfeuer. "Tatsächlich könnte die Kurserholung der letzten beiden Tage nichts weiter als eine kleine technische Gegenbewegung gewesen sein und der Euro schon bald wieder in Richtung 1,05 Franken abbröckeln", meint sie.

Bei Kursen von über 1,0610 sei allerdings auch eine mehrwöchige Bewegung in Richtung 1,08 nicht ausgeschlossen. "Angesichts der stark reduzierten Ansteckungsraten in Europa und der zunehmenden Aufhebung der Restriktionen ist eine solche Erleichterungsbewegung durchaus vorstellbar", so der Kommentar weiter. Entscheidend seien die anstehenden Konjunkturdaten.

Diese zeigten am Vormittag einmal mehr die drastischen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Verbraucherstimmung in Frankreich trübte sich in Rekordtempo ein. In Spanien stieg die Arbeitslosigkeit im ersten Quartal deutlich an.

Am Devisenmarkt richtet sich der Fokus zunehmend auf geldpolitische Entscheidungen grosser Zentralbanken. An diesem Dienstag beginnt die US-Notenbank Fed ihre zweitägigen geldpolitischen Beratungen. Die Ergebnisse werden am Mittwochabend veröffentlicht. Am Donnerstag folgt die EZB mit ihrem Zinsentscheid. /bgf/jkr/jha/kw