Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt seinen Aufwärtstrend der Vorwoche fort und steht am Montagvormittag auf breiter Front höher. Unterstützung kommt dabei von den nach einer Akquisition starken Roche. Aber auch das allgemeine Sentiment ist begleitet von positiven Konjunkturdaten aus China weiterhin freundlich. Dort haben sowohl die Daten zur Industrieproduktion als auch zum Einzelhandel die optimistischen Prognosen gar noch übertroffen.

Das dominierende Thema bleiben die steigenden Zinsen. Solche seien aber zu starken Aktienmärkten kein Widerspruch, hiess es dazu in Marktkreisen, zumal das Zinsniveau noch immer tief sei. Die Zinsen dürften aber von den Marktteilnehmern weiterhin mit Argusaugen beobachtet werden. Das Augenmerk richte sich in diesem Zusammenhang nun bereits auf die für Mittwoch angesetzte Sitzung der amerikanischen Notenbank. Die Investoren erhoffen sich eine klare Positionierung der Fed und dass sie Massnahmen ankündigt, um den Aufwärtstrend bei den Zinsen zu stoppen oder mindestens zu bremsen.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr 0,43 Prozent höher auf 10'886,86 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht um 0,37 Prozent auf 1'764,35 Punkte an und der umfassende SPI um 0,53 Prozent auf 13'701,05 Punkte. Im SLI überwiegen die Gewinner die Verlierer im Verhältnis 22 zu 8.

An der Tabellenspitze befinden sich Tech-Titel wie AMS (+2,6%) und Logitech (+1,6%) sowie die Aktien des Hörgerätespezialisten Sonova (+2,6%).

Aber auch die Genussscheine von Roche (+1,1%) stehen in der erweiterten Spitzengruppe. Der Pharmakonzern macht mit der Übernahme der US-Firma GenMark einen strategischen Expansionsschritt im Bereich Diagnostik und wird dafür vom Markt belohnt. Der Zukauf bestätige die Bereitschaft des Konzerns, zu wachsen und in die molekulare Diagnostik von Infektionskrankheiten zu expandieren, heisst es dazu unter anderem.

Sika (+0,2%) fallen dagegen ebenfalls nach einer Übernahme weniger auf. Der Baumchemiekonzern übernimmt in Brasilien den Mörtelhersteller Supermassa do Brasil und stärkt so seine Position im Bundesstaat Minas Gerais.

Geberit (+0,7%) erhalten von einer Kurszielerhöhung durch Julius Bär etwas Support.

Auf der Gegenseite stehen die Banken geschlossen am Tabellenende, wobei CS (-1,1%) noch etwas mehr an Terrain einbüssen als UBS (-0,6%) und Julius Bär (-0,7%). Auch Partners Group (-0,2%) gehören im Vorfeld der für den morgigen Dienstag angekündigten Jahresergebnisse zu den wenigen Verlierern.

Im breiten Markt ziehen Aryzta mit einem Plus von 4,0 Prozent klar an, notieren dabei aber deutlich unter dem Tages- und gleichzeitig Jahreshoch bei 1,08 aus der Startphase. Die Gewinne sind insbesondere dem Verkauf des Nordamerika-Geschäfts zu verdanken. Die gleichzeitig präsentierten Zahlen zeigen allerdings, dass dem Backwarenkonzern im ersten Halbjahr 2020/21 die Lockdowns in Europa zu schaffen machen. Von der Arbeit des neuen Managements und dem Verkauf zeigen sich Analysten indes angetan.

Auch die Aktien der Aussenwerbegruppe APG (+7,8%) gehören zu den klaren Gewinnern. APG vermeldete für das Gesamtjahr 2020 wieder einen Gewinn, nachdem im ersten Halbjahr noch rote Zahlen zu Buche standen. Gut kommt ausserdem das Dividendenversprechen an.

Nachrichten zu den jeweiligen Corona-Kandidaten können dieser Tage gerade bei den kleineren Unternehmen für deutliche Kursausschläge sorgen. So hatten am Morgen Relief Therapeutics (Aktie +8,0%) und der Partner NeuroRx mitgeteilt, in einer Studie für den Wirkstoffkandidaten Aviptadil mit TFF Pharmaceuticals zusammenzuarbeiten.

Molecular Partners (Aktie +7,7%) und der Partner Novartis wiederum berichteten, dass der Covid-19-Kandidat Ensovibep voraussichtlich in eine globale Phase-III-Studie der US-Behörde National Institutes of Health (NIH) aufgenommen wird.

cf/rw