FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Montagmittag wenig verändert. Der DAX notiert bei 18.163 Punkten praktisch unverändert, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 4.996 Punkte. Mit den europäischen Verbraucherpreisen am Dienstag sowie der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch hat die Woche viel zu bieten. Dazu kommt der US-Arbeitsmarktbericht für April am Freitag. Der Inflationsdruck in Deutschland hat im April derweil in einer Reihe von Bundesländern zugenommen, wobei die Verbraucherpreise auf Monatssicht etwas weniger deutlich als erwartet stiegen.

Wie aus Daten von sechs Statistischen Landesämtern hervorging, erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 bis 0,6 Prozent, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte für Deutschland einen Zuwachs von 0,7 Prozent prognostiziert hatten. Gleichwohl legte die Jahresteuerung in vier der sechs Länder zu, obwohl für Deutschland eine unveränderte Teuerung von 2,2 Prozent erwartet wird.

Weiter turbulent geht es im Yen zu: Nachdem in der Nacht erstmals seit April 1990 mehr als 160 Yen für einen Dollar bezahlt werden mussten, steigt er zum Dollar aktuell auf knapp 156 Yen je Dollar. Laut Kreisen sollen die japanischen Finanzbehörden den Yen durch gezielte Käufe gestützt haben.

Anglo American ziehen um weitere 1,4 Prozent an. Der Konzern hatte das Angebot von BHP am Freitag abgelehnt, erwartet wird nun, dass BHP nachlegt. Bei den Autos fallen Porsche AG mit den tendenziell enttäuschenden Quartalszahlen vom Freitagabend um 2,5 Prozent. Dagegen steigen Mercedes-Benz um 0,5 Prozent, nachdem das US-Justizministerium die Ermittlungen wegen des Dieselskandals eingestellt hat.


   Schlussstrich im Streit um Beatmungsgeräte stützt Philips 

Bei Philips zeichnet sich im Rechtsstreit in den USA um fehlerhafte Beatmungsgeräte ein Ende ab. Philips steht nach eigenen Angaben vor einem Vergleich über 1,1 Milliarden Dollar. Das führt im Quartalsergebnis zu einem Verlust von 999 Millionen Euro. Der Umsatz liegt im Rahmen der Erwartungen. Den Ausblick hat Philips aber bekräftigt. Ein Händler spricht von einem "Befreiungsschlag, nachdem der Kurs jahrelang unter den Problemen mit Atemmasken gelitten hat, gibt es nun einen Schlussstrich". Philips gewinnen in Amsterdam 41,8 Prozent.

Bei der Deutschen Bank kehrt die Postbank als Belastungsfaktor zurück. Die Deutsche Bank bildet aufgrund eines Rechtsstreits zur Übernahme der Postbank eine Rückstellung. Die Bank schätzt den Gesamtbetrag aller Forderungen inklusive aufgelaufener Zinsen auf rund 1,3 Milliarden Euro. Der Kurs fällt um 6,7 Prozent.

Bei BBVA spricht ein Marktteilnehmer von guten Zahlen. Der Nettogewinn liegt 10 Prozent über den Prognosen, auch der Zinsüberschuss ist höher als erwartet ausgefallen. Der Kurs gibt trotzdem an der Madrider Börse um 2,1 Prozent nach.

Atos können sich kräftig erholen. Der Kurs steigt um 21,4 Prozent. "Der französische Staat hält das Unternehmen für strategisch wichtig", so ein Händler. Marktteilnehmer setzten nun auf Staatshilfen. Der IT-Konzern brauche 1,1 Milliarden Euro frisches Geld. Atos beliefert unter anderem das französische Militär sowie die Geheimdienste des Landes und die Rüstungsindustrie.

In der dritten Reihe des deutschen Markts steigen Heidelberger Druckmaschinen um 6,7 Prozent. Ein Marktteilnehmer zitiert das Unternehmen mit der Aussage, die Auftragslage bessere sich wieder.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.996,35        -0,2%      -10,50     +10,5% 
Stoxx-50                4.429,01        +0,2%        6,81      +8,2% 
DAX                    18.162,67        +0,0%        1,66      +8,4% 
MDAX                   26.272,07        +0,4%       96,59      -3,2% 
TecDAX                  3.325,65        +0,1%        3,16      -0,4% 
SDAX                   14.345,18        +0,6%       88,84      +2,8% 
FTSE                    8.181,00        +0,5%       41,17      +5,3% 
CAC                     8.093,02        +0,1%        4,78      +7,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,52                    -0,05      -0,05 
US-Zehnjahresrendite        4,63                    -0,04      +0,75 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:11  Fr, 17:20   % YTD 
EUR/USD                   1,0718        +0,2%      1,0726     1,0676   -3,0% 
EUR/JPY                   167,06        -1,1%      168,16     168,02   +7,4% 
EUR/CHF                   0,9769        -0,0%      0,9775     0,9767   +5,3% 
EUR/GBP                   0,8552        -0,1%      0,8555     0,8575   -1,4% 
USD/JPY                   155,88        -1,3%      156,78     157,39  +10,7% 
GBP/USD                   1,2533        +0,3%      1,2538     1,2451   -1,5% 
USD/CNH (Offshore)        7,2508        -0,2%      7,2554     7,2672   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                62.432,02        -1,9%   62.307,33  63.630,99  +43,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  83,65        83,85       -0,2%      -0,20  +15,3% 
Brent/ICE                  88,98        89,50       -0,6%      -0,52  +16,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  28,21        29,35       -3,9%      -1,14  -13,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.340,96     2.337,95       +0,1%      +3,01  +13,5% 
Silber (Spot)              27,39        27,22       +0,6%      +0,17  +15,2% 
Platin (Spot)             930,61       915,65       +1,6%     +14,95   -6,2% 
Kupfer-Future               4,59         4,56       +0,6%      +0,03  +17,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 29, 2024 07:06 ET (11:06 GMT)