Abschreibung verdirbt Disney Fortschritt im Streaming-Geschäft - Aktie sackt ab
Am 07. Mai 2024 um 13:58 Uhr
Teilen
BURBANK (awp international) - Der Unterhaltungskonzern Disney ist im abgelaufenen Quartal wegen milliardenschwerer Abschreibungen in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand im zweiten Geschäftsquartal bis 30. März ein Verlust von 20 Millionen US-Dollar (knapp 19 Mio Euro) nach einem Gewinn von fast 1,3 Milliarden ein Jahr zuvor, wie Disney am Dienstag in Burbank mitteilte. Die Abschreibungen von gut zwei Milliarden Dollar auf die indische Beteiligung Star India und das Kabelfernsehgeschäft zehrten eine verbesserte Entwicklung im Tagesgeschäft mehr als auf. Für Disney-Aktie ging es im vorbörslichen US-Handel um mehr als fünf Prozent abwärts.
Im abgelaufenen Quartal schrieb die Streaming-Sparte mit dem Dienst Disney+ und dem Sportangebot ESPN+ noch einen operativen Verlust von 18 Millionen US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Minus 659 Millionen Dollar betragen. Disney hatte für seinen eigenen Streaming-Dienst hohe Verluste in Kauf genommen, um zum Branchenführer Netflix aufzuschliessen. Grund sind die Rückgänge im Geschäft mit dem Kabelfernsehen. Weiterhin gut lief es mit Freizeitparks und Kreuzfahrten: Die Sparte steigerte ihren operativen Gewinn um zwölf Prozent auf fast 2,3 Milliarden Dollar.
Für das laufende Geschäft zeigte sich Disney-Chef Robert Iger daher optimistischer. So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr nun um 25 Prozent zulegen. Bisher hatte sich der Manager einen Anstieg um 20 Prozent vorgenommen./stw/mis
The Walt Disney Company ist ein Medien- und Unterhaltungskonzern. Der Nettoumsatz (einschließlich konzerninterner Umsätze) gliedert sich wie folgt nach Aktivitäten: - Betrieb von Themenparks und Hotelanlagen (33,9%): Betrieb von 10 Themenparks (35 Hotels) in den Vereinigten Staaten (Walt Disney World Resort, Disneyland Resort und Aulani; 6 Themenparks und 23 Hotels), Frankreich (Disneyland Paris; 2 Themenparks und 7 Hotels), Japan (Tokyo Disney Resort; 2 Themenparks und 5 Hotels), Hongkong (Hong Kong Disneyland; 1 Themenpark und 3 Hotels) und China (Shanghai Disney Resort; 1 Themenpark und 2 Hotels) (Stand: 01/10/2022). Der Konzern ist auch im Verkauf von Kreuzfahrten (Disney Cruise Line), der Organisation von Reisen (Disney Vacation Club und Adventures By Disney), dem Design und der Entwicklung von Parks und anderen Immobilien sowie dem Verkauf von Konsumgütern (Kinderbücher, Spielzeug, Spielesoftware, Filme usw.) tätig; - Betrieb von Fernseh- und Radiosendern (33,4%): inländische Sender (Disney Channels, ESPN, ESPN Radio, Freeform, FX Channels und National Geographic Channels) und internationale Sender (Disney, ESPN, Fox, National Geographic und Star). Die Gruppe entwickelt außerdem das Geschäft mit der Postproduktion von Filmen und dem Betrieb von Websites; - Video-Streaming (23,1%); - Produktion und Vertrieb audiovisueller Inhalte (9,6%): TV-Programme, Animationsfilme, TV-Serien, Musik, Live-Entertainment, etc. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Amerika (81,5%), Europa (10,4%) und Asien/Pazifik (8,1%).