- von Alexander Hübner

München (Reuters) - Die Parfümeriekette Douglas strebt noch vor Ostern zurück an die Frankfurter Börse.

"Der Börsengang ist für Douglas der nächste logische Schritt, um unser Potenzial künftig als börsennotiertes Unternehmen voll auszuschöpfen", sagte Vorstandschef Sander van der Laan am Montag in Düsseldorf. Wenn die Kapitalmärkte halten, soll die Erstnotiz im März über die Bühne gehen. Das Unternehmen will mit dem Börsengang rund 800 Millionen Euro erlösen, weitere 300 Millionen wollen die Altaktionäre, der Finanzinvestor CVC[CVC.UL] und die Familie Kreke, beisteuern. Douglas war vor gut zehn Jahren von der Börse genommen worden, als der Finanzinvestor Advent einstieg.

Douglas wird bei der Emission laut Insidern mit 5,5 bis 6,5 Milliarden Euro einschließlich Schulden bewertet, im Vorfeld war von bis zu sieben Milliarden die Rede. Mehr als ein Fünftel der Aktien wäre künftig im Streubesitz. Das frische Geld soll komplett in den Abbau der 3,4 Milliarden Euro hohen Schuldenlast (inklusive Mieten) fließen, die verbleibenden Kredite sollen zu besseren Konditionen refinanziert werden. Die Emission habe damit einen doppelt positiven Effekt, sagte Finanzvorstand Mark Langer. Douglas werde nach dem Börsengang 2,1 Milliarden Euro Schulden haben, das 2,7-fache des operativen Ergebnisses (Ebitda).

CVC und die Familie Kreke wollten beim Börsengang keine Aktien abgeben, CVC bleibe Mehrheitsaktionär. Douglas war 2013 nach der gemeinsamen Übernahme durch Advent und die Famlie Kreke von der Börse genommen worden. 2015 ging die Mehrheit für knapp drei Milliarden Euro an CVC, nachdem Advent alle Randgeschäfte abgestoßen hatte. "Wir sind im Schnitt um sieben Prozent im Jahr gewachsen, und heute in sehr guter Form", zog van der Laan eine positive Bilanz des Investoren-Engagements.

Der bei Neuemissionen übliche Zeitplan lässt ein Börsendebüt in der Woche vor Ostern erwarten. In knapp zwei Wochen dürfte die Zeichnungsfrist beginnen. Douglas galt seit längerem als Kandidat für einen Börsengang, zumal CVC schon länger dabei ist als bei Finanzinvestoren üblich. Doch nicht zuletzt die Corona-Krise hatte den Ausstieg verzögert. Vorstandschefin Tina Müller wurde Ende 2022 durch den Niederländer van der Laan ersetzt.

Douglas betreibt 1850 Parfümerie-Filialen in 22 Ländern, macht aber inzwischen knapp ein Drittel des Geschäfts online. Bis 2025/26 sollen 200 neue Läden eröffnet und 400 renoviert werden, bekräftigte Finanzchef Langer. Im Weihnachtsquartal, dem ersten des Geschäftsjahres 2023/24 (Ende September), stieg der Umsatz um acht Prozent auf 1,56 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebitda bereinigt) um 13 Prozent auf 348 Millionen Euro. Trotz der hohen Schuldenlast schreibt Douglas auch unter dem Strich schwarze Zahlen. Bis 2026 will van der Laan den Umsatz im Schnitt um sieben Prozent pro Jahr auf mehr als fünf (2022/23: 4,1) Milliarden Euro treiben, bei einer bereinigten Umsatzrendite von 18,5 Prozent.

Organisiert wird der Börsengang von den Investmentbanken Citi, Goldman Sachs, Deutsche Bank, Unicredit und UBS. Douglas wäre der zweite Börsenneuling in Frankfurt in diesem Jahr nach dem Panzergetriebehersteller Renk. Dessen Aktien sind gegenüber dem Ausgabepreis von 15 Euro auf inzwischen 27 Euro gestiegen. "Ob Douglas viel Aufmerksamkeit der im Moment KI-geblendeten Investoren bekommen kann, bleibt fraglich", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. "Vielleicht ist es aber genau der eher konservative Charme und die Bekanntheit der Marke, die für Ruhe in dem ein oder anderen Portfolio sorgen kann."

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)