Berlin (Reuters) - In Grünheide bei Berlin haben Umweltaktivisten versucht, das Werksgelände von Tesla zu stürmen.

Mehrere Hundert Menschen, viele davon mit Atemschutzmasken, rannten am Freitag im Anschluss an eine Demonstration durch den Wald auf das Werksgelände zu. Dabei kam es zum Teil zu tumultartigen Szenen, Polizisten setzten den Schlagstock ein, ein Hubschrauber war im Einsatz. Ein Polizeisprecher sagte, Aktivisten hätten versucht, auf das Fabrikgelände zu gelangen, das habe die Polizei aber verhindert. Mehrere Menschen seien in Gewahrsam genommen worden. Der Polizei lägen zudem Berichte über Verletzte vor.

Auch beim Flugplatz Neuhardenberg, der von Tesla als Parkplatz für Neufahrzeuge genutzt wird, kam es zu Demonstrationen. Einige Aktivisten hätten sich Zugang zu dem Gelände verschafft, sagte der Polizeisprecher. Es sei Pyrotechnik gezündet worden, Tesla-Autos seien mit Farbe beschmiert worden. Inzwischen setzten die Demonstranten ihren Protest in der Zufahrt auf das Gelände fort.

Die Gruppe "Disrupt Tesla" hat in der Nähe des Werks in Grünheide ein Protestlager eingerichtet und demonstriert damit gegen den Werksausbau. "Wir sind heute hier, um das Tesla-Werk in Grünheide zu markieren", sagte ein Sprecher der Gruppierung. Die Gruppierung hat angekündigt, bis Sonntag gegen Tesla zu protestieren. Für Samstag wurden weitere Versammlungen angemeldet.

Tesla hatte am Freitag wegen der Protestaktionen die Produktion ausgesetzt und seine Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Der E-Auto-Bauer stößt mit seiner geplanten Werkserweiterung in Grünheide auf Widerstand. Die Aktivisten wollen mit ihren Protestaktionen unter anderem die Rodung einer Waldfläche stoppen.

(Bericht von Christina Amann.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)