Luzern (awp) - Der Luzerner Stahlkocher Swiss Steel steckt erneut in finanziellen Schwierigkeiten. Jetzt hat Grossaktionär Martin Haefner über die Medien verlauten lassen, Swiss Steel weiterhin den Rücken zu stärken. Auch die Luzerner Regierung prüft, wie sie der Firma helfen kann.

Gegenüber der "Luzerner Zeitung" vom Samstag sagte Haefner, dem 33 Prozent der Aktien gehören: "Wie schon in früheren schwierigen Zeiten stehe ich zur Gesellschaft und bin grundsätzlich bereit, sie auch in Zukunft massgebend zu unterstützen."

Auch die Luzerner Regierung prüft laut dem Blatt, wie sie der Firma helfen kann. Die Regierung und die Wirtschaftsförderung Luzern würden mit Swiss Steel im Austausch stehen, liess sich Regierungspräsident Fabian Peter im Artikel zitieren. Man prüfe "laufend Möglichkeiten für eine Unterstützung", so Peter.

Spuler will VR-Präsident Alder ersetzen

Die "Sonntagszeitung" kolportiert derweil eine bevorstehende Absetzung des Verwaltungsratspräsidenten Jens Alder. Diesen fordere Peter Spuhler, mit gut 20 Prozent ein anderer Grossaktionär von Swiss Steel.

Alder versuche "offenbar" Haefner und Spuler dazu zu bringen, je rund 200 Millionen Franken in das Unternehmen einzuschiessen, so das Blatt. "Dem Vernehmen nach" mache Spuhler aber jede weitere Geldspritze von einem Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats abhängig.

Damit handle sich Spuhler aber einen Krach mit Haefner ein, der "unbedingt" an Alder festhalten wolle, berichtet die "Sonntagszeitung". Doch Haefner brauche Spuhler, weil ihm eine Auflage der Übernahmekommission nicht erlaube, die Mehrheit von Swiss Steel zu übernehmen.

Dem "Sonntagsblick" sagte Haefner: "Mit Peter Spuhler verbindet mich ein gutes, offenes Verhältnis und das Engagement für den Erhalt einer Basisindustrie in der Schweiz. Und Jens Alder liess über eine Sprecherin ausrichten, dass Swiss Steel "personelle Fragen grundsätzlich nicht in der

Öffentlichkeit klärt".

Drohende Nachlassstundung?

"Völlig klar" ist für die "Sonntagszeitung", dass Swiss Steel mittelfristig wieder Geld braucht. Und weil Viktor Vekselberg (Aktienanteil 25%) wegen der US-Sanktionen gegen ihn handlungsunfähig sei, hänge eine Sanierung der Gesellschaft von Haefner und Spuhler ab, fasst das Blatt zusammen.

Vergangene Woche hatte sich Swiss Steel nach Medienberichten über eine möglicherweise drohende Nachlassstundung zu einer Reaktion gezwungen gesehen. In einer Medienmitteilung vom letzten Donnerstag teilte die Firma mit, die Finanzierung sei "bis auf Weiteres" gesichert.

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