Ein erneutes Versprechen Pekings, ausländische Unternehmen wie inländische Konkurrenten zu behandeln, hat bei einem seiner größten Handelspartner, Deutschland, eine kühle Reaktion hervorgerufen. Die Industrie forderte konkrete Taten statt Worte, um wirklich gleiche Bedingungen zu schaffen.

Deutschlands Engagement in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt steht im Mittelpunkt, zum einen, weil China sein größter Handelspartner bleibt, zum anderen aber auch, weil Berlin die Unternehmen aufgefordert hat, sich von dem, was es als "Partner, Konkurrenten und Systemrivalen" bezeichnet, zu lösen.

Pekings Bemühungen, internationale Unternehmen an sich zu binden, kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2023 um 8 % zurückgehen, was zum Teil auf die Verschärfung der Anti-Spionage-Gesetze, Ausreiseverbote und Razzien bei Beratungsfirmen und Due-Diligence-Unternehmen zurückzuführen ist.

Die deutschen Direktinvestitionen in China stiegen jedoch im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von 11,9 Mrd. Euro (12,9 Mrd. USD), was unterstreicht, wie relevant der Markt trotz der Bemühungen, das Engagement zu reduzieren, bleibt.

Um mehr ausländisches Geld anzuziehen, sagte der stellvertretende chinesische Handelsminister Guo Tingting auf dem China Development Forum in Peking, dass das Land "die Inländerbehandlung für ausländische Unternehmen in vollem Umfang garantieren" werde, ohne dies näher zu erläutern.

"Wir sehen immer mehr, ich nenne es mal freundliche Signale", sagte Oliver Wack, Asienexperte beim deutschen Maschinenbauverband VDMA, der Schwergewichte wie Siemens und Thyssenkrupp vertritt.

"Aber inhaltlich ist das nicht gerade weltbewegend."

MEHR ALS NUR WORTE?

Wack sagte, zu den Bemühungen Pekings gehöre ein Treffen am 12. Dezember mit dem Leiter der Wirtschaftsabteilung des chinesischen Generalkonsulats in Frankfurt, der fragte, was getan werden müsse, um mehr VDMA-Mitglieder zu Investitionen in China zu bewegen.

Im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen, die diese Woche in der chinesischen Hauptstadt mit ausländischen Unternehmen stattfinden, wird das Handelsministerium am Dienstag den Invest in China Summit 2024 abhalten, auf dem laut Zeitplan Albert Bourla, CEO von Pfizer, und Pascal Soriot, CEO von AstraZeneca, sprechen werden.

AstraZeneca lehnte einen Kommentar ab. Pfizer bestätigte, dass Bourla am China Development Forum teilnimmt und auf dem Invest in China Summit auf einem Podium spricht, lehnte aber einen weiteren Kommentar ab.

Das Wall Street Journal berichtete, dass der chinesische Staatschef Xi Jinping diese Woche nach dem Forum mit einer Gruppe von US-Wirtschaftsführern zusammentreffen will, da Peking seine Bemühungen verstärkt, amerikanische Firmen inmitten eines Exodus von ausländischem Kapital zu umwerben.

Wack vom VDMA sagte, dass China dem Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen der Welthandelsorganisation und der OECD beitreten sollte, um wirksame Veränderungen zu erreichen. Beides wären greifbare Schritte, um Gleichheit unter den Unternehmen zu schaffen.

Auch Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., dämpfte die Hoffnung, dass der jüngste chinesische Vorstoß die Dinge wirklich ändern würde.

"Wir sind mit dieser Art von Versprechen vertraut. Leider sind es in der Vergangenheit oft nur Worte geblieben, oder die Veränderungen wurden in kleinen Schritten vorgenommen ... Es bleibt unklar, inwieweit ausländische Unternehmer hier einen Beitrag leisten können." ($1 = 0,9236 Euro) (Berichterstattung von Christoph Steitz und Rene Wagner; zusätzliche Berichterstattung von Maggie Fick in London; Bearbeitung von Ros Russell)