NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rally zum Wochenschluss mit Rekordständen treiben Anschlusskäufe die Wall Street am Montag auf neue Hochs. Der Dow-Jones-Index steigt kurz nach Handelsbeginn um 0,3 Prozent auf 37.991 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 0,4 bzw. 0,7 Prozent an. Dow, S&P-500 und Nasdaq-100 markieren neue Bestmarkten. Die technolgielastige Nasdaq marschiert erneut vorneweg. Trotz der jüngsten Rekordstände der Indizes haben nicht alle Werte die Rally mitgemacht.

Marktstratege Mike Wilson von Morgan Stanley, der sich bislang eher pessimistisch zu den Marktaussichten geäußert hat, sieht bei der vorangegangenen Jahresendrally vor allem Aktien niedrigerer Qualität im Hintertreffen. "Die relative Entwicklung in diesem Jahr ist eine Rückkehr zum klassischen späten Zyklusumfeld, in dem wir uns befinden und das in vielerlei Hinsicht gleichbedeutend mit einer weichen Landung ist", erläutert Wilson. Gesunkene Rentenrenditen und erhöhte Aktienbewertungen seien ein typisch spätzyklisches Phänomen.

Für Investmentstratege und CEO Matthew Tuttle von Tuttle Capital Management sind die Großen 7 im Technologiebereich nun überkauft. "Mein Gefühl sagt mir, dass wir nicht so schnell vorankommen, bis wir die verschiedenen Auffassungen zwischen Markt und Fed über Zinssenkungen gelöst haben, aber man sollte nicht die Kraft der Bullen unterschätzen, wenn diese in Fahrt kommen."

Im Präsidentschaftsrennen der US-Republikaner hat Floridas Gouverneur Ron DeSantis das Handtuch geworfen und sich hinter Ex-Präsident Donald Trump gestellt. Damit dürfte der Weg für Trump bei den Vorwahlen frei sein, denn der früheren UN-Botschafterin Nikki Haley werden kaum Chancen eingeräumt. Für die Aktienmärkte in den USA sind das keine schlechten Nachrichten.


   Zinserwartungen im Rückwärtsgang 

Am Rentenmarkt fallen die Renditen mehrheitlich. Der Markt preise eine Zinssenkung im März immer deutlicher aus, heißt es im Handel. Der Dollar neigt mit sinkenden Marktzinsen zur Schwäche, der Dollarindex verliert 0,1 Prozent. "Eine Rückkehr der Markterwartungen in Richtung eines Szenarios mit längerfristigen hohen US-Leitzinsen ist notwendig, um dem Dollar deutlich mehr Stärke zu verleihen", urteilen die Devisenanalysten der Unicredit.

Die Erdölpreise drehen ins Plus. Sorgen über eine Eskalation des Nahost- sowie des Ukrainekrieges überwiegen aktuell, nachdem ein schwacher makroökonomischer Ausblick verbunden mit einer mäßigen Nachfrage die Preise zunächst ins Minus gedrückt hatte. In Russland war ein Treibstoff- und Gasterminal in der Ostsee in die Luft geflogen. Preisdämpfend wirkt das Wiederanfahren eines großen Ölfeldes in Libyen.


   Technologietitel weiter gesucht 

Die gute Laune im Technologiesektor dauert an. Weiter befeuert von den guten TSMC-Geschäftszahlen sowie den Erwartungen in Verbindung mit KI ziehen Nvidia nach ihrem Allzeithoch zum Wochenschluss um weitere 0,5 Prozent auf einen weiteres Rekordhoch an. Marvell Technology und Micron Technology legen um bis zu 2 Prozent zu.

Boeing verlieren 0,7 Prozent, die US-Flugaufsicht empfiehlt weitere Sicherheitsinspektionen bei der 737-900ER. Archer Daniels Midland brechen um 17 Prozent ein. Der Agrarkonzern hat seinen Finanzchef beurlaubt und untersucht die Buchführung in seinem Ernährungssegment.

Solaredge klettern um 3,5 Prozent. Die Gesellschaft plant Massenentlassungen. B. Riley Financial knicken um 8,2 Prozent ein. Laut Berichten werden Geschäfte mit einem Kunden durch die Behörden untersucht.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                37.990,71        +0,3%        126,91          +0,8% 
S&P-500              4.859,03        +0,4%         19,22          +1,9% 
Nasdaq-Comp.        15.413,18        +0,7%        102,21          +2,7% 
Nasdaq-100          17.429,13        +0,7%        115,13          +3,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,37         +0,0          4,37           -4,8 
5 Jahre                  4,02         -3,0          4,05            1,5 
7 Jahre                  4,06         -4,1          4,10            9,0 
10 Jahre                 4,09         -4,1          4,13           20,8 
30 Jahre                 4,30         -3,4          4,33           32,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8.09 Uhr  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0892        -0,0%        1,0904         1,0883   -1,4% 
EUR/JPY                161,02        -0,3%        161,48         161,24   +3,5% 
EUR/CHF                0,9458        -0,1%        0,9472         0,9459   +1,9% 
EUR/GBP                0,8564        -0,2%        0,8578         0,8588   -1,3% 
USD/JPY                147,83        -0,3%        148,10         148,17   +4,9% 
GBP/USD                1,2719        +0,1%        1,2711         1,2672   -0,0% 
USD/CNH (Offshore)     7,2038        -0,0%        7,2056         7,2078   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             40.661,05        -2,3%     41.107,91      40.670,07   -6,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               73,94        73,41         +0,7%          +0,53   +2,7% 
Brent/ICE               79,05        78,56         +0,6%          +0,49   +2,6% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              26,815        28,44         -5,7%          -1,62  -11,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.020,96     2.029,69         -0,4%          -8,73   -2,0% 
Silber (Spot)           21,99        22,61         -2,8%          -0,62   -7,5% 
Platin (Spot)          898,90       899,51         -0,1%          -0,61   -9,4% 
Kupfer-Future            3,75         3,79         -0,9%          -0,03   -3,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 22, 2024 09:42 ET (14:42 GMT)