NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rally zum Wochenschluss mit Rekordständen haben Anschlusskäufe die Wall Street am Montag auf neue Hochs getrieben. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4 Prozent auf 38.002 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um 0,2 bzw. 0,3 Prozent an. Dow, S&P-500 und Nasdaq-100 markierten neue Bestmarken. An der Nyse wurden 2.153 (Freitag: 1.964) Kursgewinner gesehen, denen 715 (855) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 45 (99) Titel.

Marktstratege Mike Wilson von Morgan Stanley, der sich bislang eher pessimistisch zu den Marktaussichten geäußert hatte, sieht bei der vorangegangenen Jahresendrally vor allem Aktien niedrigerer Qualität im Hintertreffen. "Die relative Entwicklung in diesem Jahr ist eine Rückkehr zum klassischen späten Zyklusumfeld, in dem wir uns befinden und das in vielerlei Hinsicht gleichbedeutend mit einer weichen Landung ist", erläuterte Wilson. Gesunkene Rentenrenditen und erhöhte Aktienbewertungen seien ein typisch spätzyklisches Phänomen.

Für Investmentstratege und CEO Matthew Tuttle von Tuttle Capital Management sind die "Glorreichen Sieben" im Technologiebereich nun überkauft. "Mein Gefühl sagt mir, dass wir nicht so schnell vorankommen, bis wir die verschiedenen Auffassungen zwischen Markt und Fed über Zinssenkungen gelöst haben, aber man sollte nicht die Kraft der Bullen unterschätzen, wenn diese in Fahrt kommen."

Im Präsidentschaftsrennen der US-Republikaner hat Floridas Gouverneur Ron DeSantis das Handtuch geworfen und sich hinter Ex-Präsident Donald Trump gestellt. Damit dürfte der Weg für Trump bei den Vorwahlen frei sein, denn der früheren UN-Botschafterin Nikki Haley werden kaum Chancen eingeräumt. Für die Aktienmärkte in den USA sind das keine schlechten Nachrichten.

Am Rentenmarkt fielen die Renditen mehrheitlich. Anleger griffen zu, nachdem die Renditen in der vergangenen Woche zugelegt hatten und im Zehnjahresbereich deutlicher über die Marke von 4 Prozent gestiegen waren.

Der Dollar zeigte sich behauptet. "Eine Rückkehr der Markterwartungen in Richtung eines Szenarios mit längerfristigen hohen US-Leitzinsen ist notwendig, um dem Dollar deutlich mehr Stärke zu verleihen", urteilten die Devisenanalysten der Unicredit.

Die Erdölpreise drehten ins Plus und zogen kräftig an. Sorgen über eine Eskalation des Nahost- sowie des Ukrainekrieges überwogen, nachdem ein schwacher makroökonomischer Ausblick verbunden mit einer mäßigen Nachfrage die Preise zunächst ins Minus gedrückt hatte. In Russland war ein Treibstoff- und Gasterminal in der Ostsee in die Luft geflogen.


   Technologietitel weiter gesucht 

Die gute Laune im Technologiesektor dauerte an. Weiter befeuert von den guten TSMC-Geschäftszahlen sowie den Erwartungen in Verbindung mit KI zogen Nvidia nach ihrem Allzeithoch zum Wochenschluss nun um 0,3 Prozent auf ein weiteres Rekordhoch an. Micron Technology legten um 2 Prozent zu.

Boeing schlossen kaum verändert, die US-Flugaufsicht empfiehlt weitere Sicherheitsinspektionen bei der 737-900ER. Archer Daniels Midland brachen um 24 Prozent ein. Der Agrarkonzern hat seinen Finanzchef beurlaubt und untersucht die Buchführung in seinem Ernährungssegment.

Solaredge kletterten um 4 Prozent. Die Gesellschaft plant Massenentlassungen. B. Riley Financial knickten um 2,5 Prozent ein. Laut Berichten werden Geschäfte mit einem Kunden durch die Behörden untersucht.

Gilead Sciences sackten um gut 10 Prozent ab. Ein Krebsmittel des Biotechunternehmens hat in einer klinischen Studie enttäuscht.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.001,81        +0,4%        138,01          +0,8% 
S&P-500              4.850,43        +0,2%         10,62          +1,7% 
Nasdaq-Comp.        15.360,29        +0,3%         49,32          +2,3% 
Nasdaq-100          17.330,38        +0,1%         16,38          +3,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,41         +4,3          4,37           -0,5 
5 Jahre                  4,04         -0,7          4,05            3,9 
7 Jahre                  4,07         -2,6          4,10           10,4 
10 Jahre                 4,11         -2,4          4,13           22,5 
30 Jahre                 4,33         -0,6          4,33           35,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8.09 Uhr  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0883        -0,1%        1,0904         1,0883   -1,5% 
EUR/JPY                161,15        -0,2%        161,48         161,24   +3,6% 
EUR/CHF                0,9456        -0,1%        0,9472         0,9459   +1,9% 
EUR/GBP                0,8564        -0,2%        0,8578         0,8588   -1,3% 
USD/JPY                148,08        -0,1%        148,10         148,17   +5,1% 
GBP/USD                1,2707        +0,1%        1,2711         1,2672   -0,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,1948        -0,1%        7,2056         7,2078   +1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             40.013,30        -3,9%     41.107,91      40.670,07   -8,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,01        73,41         +2,2%          +1,60   +4,2% 
Brent/ICE               79,82        78,56         +1,6%          +1,26   +3,6% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              27,595        28,44         -3,0%          -0,84  -11,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.020,43     2.029,69         -0,5%          -9,26   -2,0% 
Silber (Spot)           22,08        22,61         -2,4%          -0,54   -7,2% 
Platin (Spot)          896,58       899,51         -0,3%          -2,94   -9,6% 
Kupfer-Future            3,75         3,79         -1,0%          -0,04   -3,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 22, 2024 16:11 ET (21:11 GMT)