Lilium N.V. hat mit dem Bau einer hochmodernen Testanlage für Integrations- und Zertifizierungstests für den Lilium Jet begonnen. Die hochmoderne Anlage, die in Zusammenarbeit mit der globalen Ingenieursgruppe SEGULA Technologies entworfen wurde und sich am Hauptsitz von Lilium in der Nähe von München befindet, soll im Spätsommer 2024 in Betrieb genommen werden. Das Testgelände wird ein komplettes, voll integriertes Flugzeug beherbergen und für Tests der Avionik, der Flugsteuerung, des Antriebssystems und der elektrischen Energieversorgung des Lilium Jets genutzt werden.

Im Rahmen der Zertifizierungskampagne des Lilium Jets wird die Anlage genutzt, um Flüge zu simulieren und die Leistung des Flugzeugs anhand verschiedener Flugprofile zu überprüfen. Neben dem Bau des ersten Lilium Jets, der Ende 2023 beginnen soll, stellt der Bau des Testgeländes einen wichtigen nächsten Schritt auf dem Weg von Lilium zum ersten Pilotflug, der für Ende dieses Jahres geplant ist, und zur Musterzulassung des Lilium Jets dar. Als Inhaber der EASA-Zulassung als Entwicklungsbetrieb ist Lilium qualifiziert, die Konformität von Testartikeln und Tests durchzuführen, um die Übereinstimmung mit der geltenden Zertifizierungsgrundlage nachzuweisen.

Die Testeinrichtung wird Lilium in die Lage versetzen, solche Aufgaben unabhängig von der EASA zu planen und durchzuführen, und zwar mit einem vereinbarten Maß an Beteiligung. Auf einer Gesamtfläche von 2400 m2 (26.000 sq. feet) wird die Testeinrichtung einen Flugzeughalterahmen für Flugzeuglasten und -momente, ein Luftströmungsmanagementsystem, das repräsentative Flugbedingungen ermöglicht, sowie Lade- und Kühleinrichtungen für die Batterien des Flugzeugs umfassen.

Die aerodynamischen Tests werden durch ein leistungsstarkes 1,2-Megawatt-Gebläse unterstützt, das vom internationalen Ingenieurbüro VIRO geliefert wird und Seiten- und Rückenwinde von bis zu 65 km/h simulieren kann. SEGULA Technologies wurde von Lilium als Partner für die Entwicklung der Testanlage ausgewählt, weil das Unternehmen über ein hervorragendes Know-how in den Bereichen Prüfstände, Berechnungen und Simulationen verfügt und einen umfassenden multidisziplinären Ansatz verfolgt. Das Projektteam, das sich aus etwa dreißig Experten an mehreren Standorten zusammensetzt (u.a. in Köln und München in Deutschland und in Vitrolles und Lyon in Frankreich), verfügt über spezielle Kompetenzen in den Bereichen mechanisches Design, Berechnung und Strömungssimulation.