KÖLN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess blickt angesichts der Turbulenzen in den Schwellenländern mit gedämpfter Zuversicht auf das laufende Jahr. Im für den Konzern besonders wichtigen Kautschukgeschäft dürfte das Wettbewerbsumfeld weiter herausfordernd sein. Dies dürfte zu zusätzlichem Margendruck führen, sagte Konzernchef Matthias Zachert am Donnerstag in Köln bei der Bilanzvorlage. Nach einem guten Start stellt er für das laufende Geschäftsjahr insgesamt ein operatives Ergebnis (Ebitda vor Sonderposten) von 880 bis 930 Millionen Euro in Aussicht. Damit ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2015 mit 885 Millionen nicht ausgeschlossen. Im ersten Quartal dürften in dieser Abgrenzung 240 bis 260 (Vorjahr: 229) Millionen Euro hängen bleiben.

Zuletzt hatte Lanxess mit dem größten Öl- und Energiekonzern der Welt, der saudischen Saudi Aramco, ein Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Dieser strategische Schritt spült Lanxess rund 1,2 Milliarden Euro in die Kasse. Die starke Abhängigkeit von der Reifen- und Autoindustrie hatte den ehemaligen Dax-Konzern in den vergangenen Jahren in Bedrängnis gebracht. Die Autokrise in Europa und selbst geschaffene Überkapazitäten insbesondere in Asien hatten einen scharfen Kautschuk-Preisverfall ausgelöst. Lanxess als weltgrößter Hersteller von synthetischem Kautschuk litt besonders stark darunter. Mit Stellenstreichungen und einem Umbau der Produktion steuerte der Konzern gegen und verschaffte sich mit dem Gemeinschaftsunternehmen zuletzt zusätzlich Spielraum./jha/stb