Jhagadia, India - LANXESS: Indien ist ein sehr
faszinierendes Land. Welche Erfahrungen waren bisher für
Sie am beeindruckendsten?
Rainier van Roessel: Da wir in den vergangenen Jahren in
Indien beträchtlich gewachsen sind, hatte ich das
Vergnügen, bei mehreren Veranstaltungen als Gast anwesend
zu sein und das Land etwas näher kennenzulernen. Was mir
vor allem auffiel, waren der große Optimismus und der
beeindruckende Enthusiasmus, wenn es darum geht, neue
Projekte zu realisieren. Im Gegensatz zu China, womit
Indien oft verglichen wird, erfordert die Infrastruktur
sehr viel Arbeit und muss weiter ausgebaut werden. Aber
dennoch hat Indien einen gigantischen wirtschaftlichen
Aufschwung erlebt, der sehr beeindruckend ist.
Außerdem habe ich festgestellt, wie herzlich die Menschen
in Indien sind. Vor etwa einem Jahr habe ich die
Organisation "Save the Children India" in der Nähe von
Mumbai besucht, die wir im Rahmen unseres Corporate
Responsibility-Programms unterstützen. Das Projekt
unterhält auch eine Schule für Kinder aus sozial schwachen
Verhältnissen sowie für Kinder mit Behinderungen. Ich war
wirklich beeindruckt, wie viel mit einfachen Dingen getan
werden kann, um den Schülern eine höhere Lebensqualität und
Bildung zu ermöglichen. Denn letztendlich sind eine gute
Ausbildung und sehr gute Englischkenntnisse der Schlüssel
für den weiter anhaltenden Erfolg Indiens.
LANXESS: Sie sind hier, um gleich zwei Anlagen an einem Tag
einzuweihen. Das bedeutet, dass LANXESS derzeit groß in
Indien investiert! Was hat das für einen Hintergrund, und
welche Gründe haben dazu geführt?
Rainier van Roessel: Die Einweihung der Anlage in Jhagadia
ist in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Im September
2011 eröffneten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der
indische Premierminister Manmohan Singh unter dem Motto
"Deutschland und Indien 2011-2012" das Deutschlandjahr in
Indien und richteten damit den Fokus auf einen der größten
Wachstumsmärkte der Welt. Dies wird ein großes Jahr für
Indien und Deutschland werden und auch für LANXESS. Denn
Indien ist ein sehr vielversprechender Markt, und somit
beginnt dieses Jahr perfekt mit einem starken Engagement
für Indien und mit der weiteren Stärkung unseres Standorts
Jhagadia als Drehscheibe für Spezialchemikalien für diese
Region. Wir beschäftigen derzeit am Standort Jhagadia
etwa 225 Mitarbeiter, sind aber entschlossen, diese
Anzahl weiter aufzustocken.
Seitdem LANXESS sich dafür entschieden hatte, seine größten
Wachstumsinvestitionen in den BRIC-Staaten zu tätigen, hat
Indien signifikant an Bedeutung gewonnen. Unsere
Akquisition von Gwalior im Jahr 2009 war höchst erfolgreich
und trägt mit zu unseren Umsatzzahlen in Indien bei. Lassen
Sie mich Ihnen hierfür ein Beispiel nennen: Im Jahr 2010
betrug unser Umsatz auf dem Subkontinent 179 Millionen EUR.
Heute liegen wir in den ersten neun Monaten des Jahres 2011
mit einem Stand von 184 Millionen EUR bereits darüber, und
es sind noch drei Monate bis zum Jahresende.
Die vier Megatrends Mobilität, Wasser, Urbanisierung und
Landwirtschaft, auf die wir unsere Geschäftsaktivitäten
ausrichten, sind hier besonders deutlich sichtbar, und der
Markt, an den wir unsere Produkte verkaufen können, ist
riesig. Der Hauptindustriezweig, den wir mit unseren
Hightech-Kautschuken und -Kunststoffen beliefern, ist der
Automobilmarkt - von dem man annimmt, dass er bis 2015 um
15 % wachsen wird. Auch die Bauwirtschaft wächst zurzeit.
Experten prognostizieren ein Wachstum, das bis zum Jahr
2015 die Marke von 9 Prozent übertreffen wird.
Deswegen investieren wir in Indien: um unsere
Produktionsstandorte für den noch größeren Boom zu stärken,
der in den kommenden Jahren in Indien eintreten wird.
LANXESS: Ein Großteil der Produktion von LANXESS in Indien
wurde am Standort Jhagadia konzentriert. Welche Strategie
steckt dahinter?
Rainier van Roessel: Insgesamt hat LANXESS bis dato rund 70
Millionen EUR in den Standort Jhagadia investiert; und
damit stellt dieser für LANXESSS in Indien derzeit die
wachsende Drehscheibe für Spezialchemikalien dar. Die neue
Anlage wurde auf einem Gelände von insgesamt 180.000
Quadratmetern errichtet. Jhagadia ist so gelegen, dass es
bequem zu erreichen ist, und es verfügt über ausgezeichnete
Anbindungen an internationale Häfen. Dadurch ist
sichergestellt, dass Jhagadia als perfekte Plattform unsere
Kunden nicht nur in dem schnell wachsenden lokalen Markt,
sondern auch in der gesamten Region Asien-Pazifik beliefern
kann!
Last but not least war die Errichtung von Jhagadia auch
eine großartige Gelegenheit, um Technologie vom neuesten
Stand der Technik zu verwenden, wenn es um den Schutz der
Umwelt geht. Schon während der Planungsphase wurden strenge
Maßstäbe angelegt, die über die Anforderungen der Behörden
und der regionalen Umweltspezifikationen hinausgingen. Das
Abwasser wird von LANXESS in einer separaten
Abwasseraufbereitungsanlage vorgereinigt, bevor es dann in
das Abwassersystem des Chemieparks eingeleitet wird.
Immense Summen wurden in die Erzeugung umweltfreundlicher
Energie investiert. Für das unternehmenseigene Kraftwerk
verwendet LANXESS eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Diese
wird mit Erdgas betrieben. Insgesamt wurde ein Anteil von
rund 20 Prozent der gesamten Baukosten für
Nachhaltigkeitsprojekte aufgewendet.
LANXESS: Trotz seines Wirtschaftsbooms ist Armut immer noch
ein nationales Problem, das Sorge bereitet. Wie kann
LANXESS hier helfen?
Rainier van Roessel: Seitdem LANXESS erkannt hat, dass es
wichtig ist, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, führen
wir in den Ländern, in denen wir produzieren, verschiedene
Corporate-Responsibility-Programme durch. In Indien
konzentrieren wir uns vorwiegend darauf, Kindern zu helfen.
Denn wir glauben, dass Bildung ein Schlüsselfaktor ist, um
den Menschen dazu zu verhelfen, im Leben erfolgreich zu
sein und ein gutes Auskommen zu haben. Ein großes Projekt,
das wir finanzieren, ist "Teach for India". Im Rahmen
dieses Projekts werden Absolventen von indischen
Spitzenhochschulen und junge Hochschuldozenten angeworben
und mobilisiert, die sich dazu verpflichten, zwei Jahre
lang in Vollzeit an unterfinanzierten Schulen zu
unterrichten.
Ein weiteres Projekt unterstützt "Save the Children India". Hierbei handelt es sich um eine im Jahr 1988 gegründete gemeinnützige Organisation, die sich mit ihren Gesundheits-, Ernährungs-, Bildungs- und Berufsausbildungsprogrammen für die Belange benachteiligter Kinder und Frauen einsetzt.
Neben zahlreichen sozialen Projekten überall in Indien
fördern wir auch mehrere Umweltprojekte, deren
Zielsetzungen auf sauberes Wasser und eine grüne Produktion
ausgerichtet sind. Eine Übersicht hierzu findet sich im
Internet unter .
LANXESS: Vielen Dank, Herr van Roessel, für dieses Gespräch
distribué par | Ce noodl a été diffusé par Lanxess AG et initialement mise en ligne sur le site http://www.lanxess.de. La version originale est disponible ici. Ce noodl a été distribué par noodls dans son format d'origine et sans modification sur 2012-01-10 19:26:43 PM et restera accessible depuis ce lien permanent. Cette annonce est protégée par les règles du droit d'auteur et toute autre loi applicable, et son propriétaire est seul responsable de sa véracité et de son originalité. |