Kering unter Druck - Luxuswerte nur leicht belastet
Am 24. April 2024 um 10:18 Uhr
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PARIS (dpa-AFX) - Die Aktien von Kering sind im frühen Handel am Dienstag unter Druck gekommen. Der Kurs sank nach einer Gewinnwarnung des Luxuswarenkonzerns auf ein Tief seit 2017. Zuletzt ging es noch um 7,8 Prozent auf 323,00 Euro abwärts. Andere Werte des Luxusgütersektors gaben zwar ebenfalls nach, doch hielten sich die Verluste in Grenzen - ein Hinweis darauf, dass die Probleme von Kering als unternehmensspezifisch eingeschätzt werden.
Der französische Modekonzern rechnet nach einem mageren Auftakt mit einem deutlichen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr. Der wiederkehrende operative Gewinn dürfte gegenüber dem Vorjahreswert von gut 2,7 Milliarden Euro nun um 40 bis 45 Prozent sinken, teilte der Konzern hinter Marken wie Gucci, Yves Saint Laurent und Balenciaga am Dienstagabend in Paris mit.
Der Umsatz im ersten Quartal habe die Erwartungen zwar erfüllt, so die Analysten der Barclays-Bank. Die eigentliche Enttäuschung sei aber die Erwartung für den operativen Gewinn des Konzerns im ersten Halbjahr. Mit dem in Aussicht gestellten Einbruch dürfte sich die enttäuschende Ergebnisentwicklung fortsetzen. Bei der für Kering elementaren Marke Gucci sei es schwer absehbar, wann sich das Geschäft erholen werde. Zudem seien die Aussagen zum Umsatzwachstum im Gesamtjahr vorsichtig gewesen.
Die Analysten der Schweizer Bank UBS wollten bei aller Enttäuschung jedoch auch die Hoffnungsschimmer nicht vernachlässigen. Die Investitionen in die Konzernmarken könnten sich künftig auszahlen. Der stark zyklische Charakter des Geschäfts mit Modeprodukten eröffne die Chance für künftige positive Überraschungen./mf/mis
Als globaler Luxuskonzern verwaltet Kering die Entwicklung einer Reihe von renommierten Häusern in den Bereichen Mode, Lederwaren und Schmuck: Gucci, Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga, Alexander McQueen, Brioni, Boucheron, Pomellato, Dodo, Qeelin, Ginori 1735, sowie Kering Eyewear und Kering Beauté. Indem Kering die Kreativität in den Mittelpunkt seiner Strategie stellt, ermöglicht es seinen Häusern, neue Grenzen in Bezug auf ihren kreativen Ausdruck zu setzen und gleichzeitig den Luxus von morgen auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise zu entwickeln. Diese Überzeugungen sind in der Signatur des Unternehmens festgehalten: Empowering Imagination. Im Jahr 2023 beschäftigte Kering 48.964 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 19,6 Mrd. EUR (angepasst). Ende 2023 verfügte die Gruppe über ein Netz von 1.771 Geschäften unter eigener Leitung, die sich hauptsächlich in Westeuropa (367), Nordamerika (316), Japan (238) und in Schwellenländern (698) befinden. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Westeuropa (27,6%), Japan (7,2%), Asien/Pazifik (35%), Nordamerika (23%) und Sonstige (7,2%).