TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Mit deutlichen Abgaben haben am Donnerstag die ostasiatischen und australischen Börsen den Handel beendet. Teilnehmer verwiesen auf die negativen Vorgaben der Wall Street, wo wieder aufkeimende Zinssorgen die Indizes ins Minus gedrückt hatten. Der überraschend starke Anstieg der Neubauverkäufe weckte Befürchtungen, dass die US-Notenbank das hohe Zinsniveau noch länger beibehalten könnte. In der Folge legten auch die Renditen am US-Anleihemarkt wieder zu, wobei sich die Rendite zehnjähriger Anleihen wieder der Marke von 5,00 Prozent näherte. Im asiatischen Handel notierte diese bei 4,98 Prozent.

Der Nikkei-225 verlor 2,1 Prozent auf 30.602 Punkte. Hier stand der schwache Yen im Fokus, der Dollar notierte mit 150,57 Yen über der wichtigen Schwelle von 150 Yen und markierte das höchste Niveau seit einem Jahr. Es wird damit gerechnet, dass das japanische Finanzministerium die Marke von 150 Yen verteidigen dürfte. Finanzminister Shunichi Suzuki warnte die Investoren erneut vor dem Verkauf des Yen. "Ich beobachte die Marktbewegungen nach wie vor mit großer Dringlichkeit", sagte Suzuki.

Der Dollar könnte in einer Spanne von 150 bis 152 Yen handeln, ohne dass die Bank of Japan (BoJ) ihre Politik ändere, so Chang Wei Liang, Devisen- und Kreditstratege bei DBS Group Research. Obwohl Medienberichte darauf hindeuteten, dass die BoJ ihre Inflationsprognose für das Jahr 2023 anheben und bei der Sitzung in der nächsten Woche eine Änderung der Geldpolitik in Erwägung ziehen könnte, seien potenzielle Anpassungen der Geldpolitik derzeit weniger wahrscheinlich, da erst im Juli eine Änderung der Zinskurve vorgenommen wurde.


   Schanghai dreht ins Plus 

Der Schanghai-Composite schaffte nach zwischenzeitlichen Abgaben im späten Handel noch den Sprung ins Plus und gewann 0,5 Prozent. Für den Hang-Seng-Index ging es dagegen im späten Handel um 0,3 Prozent nach unten. Die angekündigten Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung hätten am Vortag nur kurz eine positive Reaktion hervorgerufen, hieß es. Diese werden auf der einen Seite als Eingeständnis der konjunkturellen Schwäche und auf der anderen Seite als Versuch gesehen, das Wachstum in China anzukurbeln.

In Seoul knickte der Kospi um 2,7 Prozent ein. Hier waren es die Abgaben bei Technologiewerten und die weiter anhaltende Schwäche der Batterie-Hersteller, die das Sentiment belasteten, wie es hieß. Die Aktien von HD Hyundai Construction Equipment brachen um 15 Prozent ein, nachdem die Gewinne für das dritte Quartal unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen waren. SK Hynix fielen um 5,9 Prozent. Der Speicherchip-Hersteller hatte für das dritte Quartal einen höheren Nettoverlust vermeldet als im FactSet-Konsens erwartet.


   Sydney erneut auf 12-Monatstief 

Für den S&P/ASX-200 in Sydney ging es um weitere 0,6 Prozent nach unten. Damit fiel der Index erneut auf den tiefsten Stand seit zwölf Monaten. Weiter belasteten die Sorgen vor einer erneuten Zinserhöhung der australischen Notenbank, nachdem die Inflationsdaten für das dritte Quartal am Vortag über den Erwartungen ausgefallen waren. Unter Druck standen mit den schwachen US-Vorgaben vor allem die Technologiewerte, die den schwächsten Sektor stellten. Bei noch drei verbleibenden Handelstagen ist der Leitindex im Oktober bereits um 3,35 Prozent gefallen und könnte den Rückgang von 3,5 Prozent aus dem September noch übertreffen - es wäre der schlechteste Monat seit September 2022.


=== 
Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    6.812,30        -0,6%      -3,2%         07:00 
Nikkei-225 (Tokio)     30.601,78        -2,1%     +19,8%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.299,08        -2,7%      +2,8%         08:00 
Schanghai-Comp.         2.988,30        +0,5%      -3,3%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     17.025,69        -0,3%     -13,6%         10:00 
Taiex (Taiwan)         16.073,74        -1,7%     +13,7%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.064,71        -0,5%      -5,3%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.442,14        -0,0%      -3,5%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Mi, 9:27 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0541        -0,3%     1,0567        1,0580    -1,5% 
EUR/JPY                   158,72        +0,0%     158,66        158,59   +13,1% 
EUR/GBP                   0,8724        -0,0%     0,8726        0,8707    -1,4% 
GBP/USD                   1,2083        -0,2%     1,2110        1,2151    -0,1% 
USD/JPY                   150,57        +0,3%     150,17        149,91   +14,8% 
USD/KRW                 1.358,54        +0,5%   1.351,65      1.350,43    +7,7% 
USD/CNY                   7,3190        +2,0%     7,1742        7,3151    +6,1% 
USD/CNH                   7,3264        -0,0%     7,3288        7,3200    +5,8% 
USD/HKD                   7,8219        +0,0%     7,8216        7,8237    +0,2% 
AUD/USD                   0,6293        -0,2%     0,6308        0,6364    -7,7% 
NZD/USD                   0,5793        -0,2%     0,5802        0,5843    -8,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                34.723,81        +0,5%  34.555,32     33.987,58  +109,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  84,92        85,39      -0,6%         -0,47    +9,8% 
Brent/ICE                  89,76        90,13      -0,4%         -0,37    +9,8% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.986,62     1.980,00      +0,3%         +6,62    +8,9% 
Silber (Spot)              22,96        22,93      +0,1%         +0,03    -4,2% 
Platin (Spot)             903,18       907,50      -0,5%         -4,33   -15,4% 
Kupfer-Future               3,60         3,59      +0,2%         +0,01    -5,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 26, 2023 03:39 ET (07:39 GMT)