London/Frankfurt (Reuters) - Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen treibt Insidern zufolge die Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang seiner Airbag-Sparte ZF Lifetec voran.

Das Stiftungsunternehmen habe die Investmentbanken Goldman Sachs, Citi und BNP Paribas damit offiziell beauftragt, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Angepeilt werde ein Termin im Herbst, sagten zwei der Insider. Eine Bewertung von zwei bis drei Milliarden Euro sei realistisch. Ein Dritter sagte, ZF sehe die Bewertung bei mehr als drei Milliarden. Normalerweise werden Banken fünf bis sechs Monate vor der Erstnotiz beauftragt.

ZF Friedrichshafen sucht seit eineinhalb Jahren einen Abnehmer für ZF Lifetec, die mit rund 45.000 Mitarbeitern Airbags, Sicherheitsgurte und ganze Lenkradsysteme baut und damit im vergangenen Jahr 4,7 Milliarden Euro umsetzte. Parallel zu den IPO-Vorbereitungen halte ZF weiterhin Ausschau nach einem Käufer, sagte einer der Insider. Dafür gebe es durchaus noch Interessenten. Ein ZF-Sprecher sagte, man prüfe weiter alle Optionen für die Sparte.

ZF-Betriebsratschef Achim Dietrich hatte allerdings schon zu Jahresbeginn erklärt, es gebe nicht viele Kaufinteressenten. ZF-Finanzchef Michael Frick hatte im Herbst einen Börsengang als Alternative zu einem Verkauf ins Spiel gebracht. Der zweitgrößte deutsche Autozulieferer will sechs Milliarden Euro einsparen, um von seiner hohen Verschuldung herunterzukommen.

(Bericht von Pablo Mayo Cerqueiro, Emma-Victoria Farr und Ilona Wissenbach; Geschrieben von Alexander Hübner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)