LONDON (dpa-AFX) - Der Chiphersteller Dialog Semiconductor hat im Bieterstreit um den US-Rivalen Atmel die Segel gestrichen. Ein auch für den deutschen Konzern teurer Wettstreit bleibt damit aus. Am Donnerstagabend teilte der TecDax-Konzern mit, dass er im Kampf um die Übernahme des Konkurrenten nicht nachlegen werde. Damit steht der milliardenschwere Zukaufplan des Chipherstellers vor dem endgültigen Aus. Dialog-Aktien legten daraufhin kräftig zu.

Atmel hatte bereits am Mittwoch das Angebot des Rivalen Microchip Technology als überlegen bezeichnet und diesem den Vorzug gegeben. Das Microchip-Gebot liegt bei 8,15 US-Dollar je Atmel-Anteilsschein, davon 7 Dollar in bar und den Rest in eigenen Aktien. Die Offerte von Microchip ist den Angaben zufolge bis 19. Januar gültig.

Dialog hatte für den bereits im September 2015 anvisierten mehr als 4 Milliarden Dollar teuren Deal bereits die Zustimmung seiner Aktionäre erhalten. Dialog verwies nun darauf, dass Atmel laut Vertragsbedingungen wegen des Scheiterns der Übernahme eine Gebühr in Höhe von gut 137 Millionen US-Dollar an Dialog zahlen müsse.

Bei den Anlegern war die Freude groß: Aktien des Halbleiterherstellers und Apple-Zulieferers legten vor Börseneröffnung um knapp elf Prozent zu. Die Anleger waren sehr besorgt gewesen, dass Dialog in der heiß gelaufenen Übernahmewelle in der Chipbranche zu viel Geld für den Konkurrenten auf den Tisch legen könnte. Händler und Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen positiv überrascht. Dialog selbst könnte nun zu einem Übernahmeziel werden, hieß es im Markt./jha/nmu/stb