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(Reuters) - Das Militär in Myanmar hat seine anhaltende Kontrolle über das Land mit dem Ziel einer stärkeren Demokratie begründet.

Die gegenwärtige Herrschaft der Armee sei vorübergehend, sagte der Chef der Militärregierung, General Min Aung Hlaing, am Mittwoch bei den Feiern zum Tag der Streitkräfte. "Das Militär, die Polizei und die Volksmiliz arbeiten an der Wiederherstellung von Frieden und Stabilität." Min Aung Hlaing warf Aufständischen vor, die geplanten Wahlen verhindern zu wollen. "Einige mächtige Nationen" unterstützten sie und versuchten, sich so in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen. Zudem gingen ausländische Journalisten und Nutzer der Sozialen Medien gegen das Militär vor.

Die nächsten Wahlen sollen Min Aung Hlaing zufolge nach einem gemischten Verhältniswahlrecht stattfinden, das inklusiver sein werde als das alte. Einen konkreten Termin für eine Abstimmung nannte er nicht. Die britische Staatsministerin für den Indopazifik, Anne-Marie Trevelyan, verurteilte zum Tag der Streitkräfte "schreckliche Gewalttaten durch das Militärregime" in der ehemaligen britischen Kolonie. Die kanadische Botschaft erklärte ihrerseits, man verurteile "auf das Schärfste die andauernden Gräueltaten" der Armee. Eine Stellungnahme des Militärs dazu lag nicht vor.

In Myanmar herrschen bürgerkriegsartige Zustände. Die Armee kämpft an mehreren Fronten gegen eine lose Allianz von Aufständischen. Einige westliche Staaten werfen dem Militär Gräueltaten vor, was es zurückweist. Die Armee verlängerte Ende Januar den Ausnahmezustand um ein weiteres halbes Jahr. Unter der Führung von Min Aung Hlaing hatte sie sich am 1. Februar 2021 an die Macht geputscht und dies mit Unregelmäßigkeiten bei der Wahl des Vorjahres begründet. Bei der Abstimmung hatte die National League for Democracy (NLD) unter Aung San Suu Kyi einen überwältigenden Sieg errungen. Die faktische Regierungschefin und Friedensnobelpreis-Trägerin wurde inhaftiert.

(Reuters Reporter; Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)