Der Umsatz sank um 1,2 % und der Betriebsgewinn wurde im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres auf ein Drittel reduziert. In Verbindung mit der Ausweitung der Produktionskapazitäten und damit steigenden Kostenstrukturen macht sich die Inflation hier deutlich bemerkbar.

Die Cash-Generierung ist negativ, wobei 1,1 Milliarden Euro durch Geschäftstätigkeit und Investitionen verbraucht werden. Im Vergleich dazu war Airbus im Vorjahr zur gleichen Zeit mit einem positiven Free Cash Flow von 120 Millionen Euro noch knapp profitabel.

Ein Anstieg der Bestellungen im zivilen Luftfahrtsegment war erwartet worden. Nach der Pandemie nehmen die Fluggesellschaften ihre Flottenerneuerungsinitiativen wieder auf, während die Schwierigkeiten von Boeing - zusammen mit Intel vielleicht das offensichtlichste industrielle Scheitern der USA im letzten Jahrzehnt - dem europäischen Rivalen zugutekommen.

Airbus' Geschäft ist zwar äußerst strategisch, fast duopolistisch und durch enorme Wettbewerbsvorteile geschützt - ein riesiger "moat" im Anlegerjargon. Dennoch besteht eine chronische Schwierigkeit darin, Cash-Gewinne zu generieren.

Im Laufe des letzten Jahrzehnts wurden neun Zehntel der Cashflows in Sachanlagen oder Übernahmen reinvestiert. Wenn Airbus aufgrund seines Status nicht so leicht Zugang zu den Kapitalmärkten hätte, wäre die Dividendenausschüttung weitaus komplizierter gewesen.

Da das Geschäft nicht durch starkes Wachstum gekennzeichnet ist, sondern eher durch eine perfekte Stabilität des Umsatzes, erscheint es unter sonst gleichen Bedingungen vernünftig anzunehmen, dass Airbus in den nächsten zehn Jahren ebenso viel Kapital an seine Aktionäre zurückgeben kann wie im letzten Jahrzehnt, also 9 Milliarden Euro.

Dies gilt im Kontext einer Marktkapitalisierung von 95 Milliarden Euro. Sogar unter der Annahme, dass Airbus im kommenden Jahrzehnt das Doppelte, also insgesamt 18 Milliarden Euro, an seine Aktionäre ausschütten könnte, müssten die Anleger dennoch fünf Jahrzehnte abwarten, um ihre ursprüngliche Investition vollständig zurückzugewinnen.