WIESBADEN (dpa-AFX) - Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers erhöht den Druck auf die Aareal Bank. Der Hedgefonds habe seine Beteiligung an dem Institut auf 9,8 Prozent der Stimmrechte aufgestockt und fordere Änderungen im Aufsichtsrat, teilte die Aareal Bank am Mittwochabend in Wiesbaden mit. So verlange Petrus Advisers, dass die Bank drei von acht Aufsichtsratsvertretern der Kapitalseite austauscht, darunter die Chefin des Gremiums, Marija Korsch.

Die Aareal-Bank-Aktie legte am Donnerstagmorgen vorübergehend um mehr als zwei Prozent zu und lag zuletzt noch mit gut 1,5 Prozent im Plus. Damit lag sie im Mittelfeld des Nebenwerte-Index SDax, in den sie vor wenigen Tagen aus dem MDax abgestiegen war. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier um rund ein Viertel zugelegt.

Ein Aareal-Sprecher wollte die Forderungen des Hedgefonds nicht kommentieren. Die Bank werde die Vorschläge zunächst prüfen, bevor sie sich äußere.

Der Aufsichtsrat der Bank muss sich ohnehin schon mit wichtigen Führungsfragen beschäftigen. So befindet sich Vorstandschef Hermann Merkens seit November in einer krankheitsbedingten Auszeit. Wann und ob er in die Bank zurückkehrt, scheint bisher nicht absehbar. Der Aufsichtsrat treibe die Suche nach einem möglichen Nachfolger vorsorglich verstärkt voran, hatte Aufsichtsratschefin Korsch Mitte März erklärt.

Dabei blieb offen, ob der Vorstand in diesem Zuge verkleinert wird. So befasst sich der Aufsichtsrat - wie seit Ende Februar bekannt - mit der künftigen Größe und der Zusammensetzung des Vorstands. Das Management ist derzeit ohnehin dabei, die Kosten der Bank zu senken, und will in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands rund 15 Prozent der Stellen streichen.

Großaktionär Petrus Advisers drängt seit Längerem auf Änderungen bei dem Institut und hatte etwa die Abspaltung der IT-Tochter Aareon gefordert. Im vergangenen Jahr verkaufte die Aareal Bank dann tatsächlich einen Minderheitsanteil an Aareon an den Finanzinvestor Advent./stw/ssc/jha/