Washington/Seoul (Reuters) - General Motors weitet seine Partnerschaften für den Bau von Akkufabriken in Nordamerika auf Samsung SDI aus.

Der südkoreanische Batteriezellhersteller und GM kündigten am Dienstag an, zusammen mindestens drei Milliarden Dollar in den Bau eines Akku-Werks für Elektrofahrzeuge (EV) in den USA zu investieren. Die Produktion solle 2026 beginnen und eine jährliche Kapazität von 30 Gigawattstunden haben. Der Standort sei noch nicht entschieden. "Mit mehreren starken Zellpartnern können wir unser EV-Geschäft schneller skalieren, als wir es alleine machen könnten", sagte GM-Manager Doug Parks. GM verfügt in den USA bereits über ein Gemeinschaftsunternehmen mit LG Energy Solutions aus Südkorea und weitet seine Batteriekapazitäten mit Samsung SDI aus.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor unter Berufung auf Insider berichtet, die Pläne für das Joint-Venture mit Samsung SDI sollten anlässlich eines Besuchs von Südkoreas Staatschef Yoon Suk Yeol in den USA bereits am Dienstag bekanntgegeben werden. Yoon wird von über als 100 Wirtschaftsvertretern begleitet, darunter den Chefs des Elektronikkonzerns Samsung Electronics und des Autobauers Hyundai Motor. Die USA entwickeln sich dank hoher Subventionen derzeit zu einem Magneten für klimaschonende Technologien wie Elektroautos.

Zahlreiche Konzerne investieren in Nordamerika in neue Batteriezellfabriken, um von dem Inflation Reduction Act zu profitieren, den die US-Regierung aufgelegt hat. Auch Kanada wirbt mit hohen Finanzhilfen um ausländische Investoren. Volkswagen etwa baut dort seine größte Batteriezellfabrik. Der europäisch-amerikanische Autokonzern Stellantis will in den USA zusammen mit Samsung SDI mehr als 2,5 Milliarden Dollar in eine Batterie-Fabrik im US-Bundesstaat Indiana investieren. In Kanada plant Stellantis zusammen mit LG Energy ein gut vier Milliarden Dollar schweres Akku-Projekt.

Hyundai Motor hat ein fast fünf Milliarden Dollar schweres US-Joint-Venture mit der Batteriesparte des ebenfalls in Südkorea ansässigen Energiekonzerns SK Innovation vereinbart. Die neue Akkufabrik im US-Bundesstaat Georgia soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit der Produktion beginnen.

Personen mit Kenntnis der Pläne hatten Reuters gesagt, das Joint-Venture mit Samsung SDI werde voraussichtlich mehr kosten als die 2,6 Milliarden Dollar teuere Akkufabrik von GM und LG Energy im US-Bundesstaat Michigan. Der Detroiter Autokonzern erwäge, mindestens zwei zusätzliche Werke für Elektrofahrzeuge in den USA zu errichten, um die steigende Nachfrage zu decken. Im US-Autostaat Michigan sollen 2024 die ersten Batterie-Zellen vom Band rollen. Es ist eines von drei Werken des GM/LG-Gemeinschaftsunternehmens Ultium Cells. Pläne für eine vierte Fabrik der Kooperation in den USA wurden Insidern zufolge Ende Januar fallengelassen.

(Bericht von David Shepardson und Heekyong Yang, geschrieben von Jan C. Schwartz und Katharina Loesche, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)