FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag an seine Vortagesverluste angeknüpft und ist deutlich unter die Marke von 0,98 US-Dollar gefallen. Im Mittagshandel rutscht fer Kurs auf 0,9737 Dollar ab, nach 0,9816 Dollar am Morgen.

Auch zum Franken hat der Dollar deutlich zugelegt. Das bisherige Tageshoch bei 1,0145 Franken ist gleichzeitig der höchste Stand seit Mai 2019. Am Mittag kostet der Dollar 1,0140 nach 1,0042 Franken am Morgen. Der Euro notiert derweil zum Franken mit 0,9874 nur leicht höher als am Morgen.

Am Mittwochabend hatten geldpolitische Beschlüsse der US-Notenbank für starke Kursbewegungen am Devisenmarkt gesorgt. Der Dollar war zunächst deutlich gefallen, konnte dann aber stark zulegen, während der Euro im Gegenzug unter Druck geriet. Die US-Notenbank hatte den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben, um die sehr hohe Inflation zu dämpfen.

US-Notenbankpräsident Jerome Powell signalisierte im Anschluss an die Zinserhöhung, dass der Leitzins bei der kommenden Sitzung im Dezember weniger stark erhöht werden dürfte. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass noch kein Ende der Zinserhöhungen in Sicht sei. Am Markt wurden die Aussagen als Hinweis gedeutet, dass die Zinsen in den USA im kommenden Jahr stärker steigen werden als bisher erwartet, was dem Dollar Auftrieb verlieh und den Euro unter Druck brachte.

Zu allen Währungen unter Druck geraten ist auch die norwegische Krone. Die norwegische Notenbank hatte den Leitzins weniger deutlich als erwartet angehoben. Er wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent erhöht. Die Notenbank stellte zwar eine weitere Zinserhöhung in Aussicht, will künftig aber vorsichtiger vorgehen. Die norwegische Notenbank ist nach der kanadischen Notenbank eine der ersten Zentralbanken, die zu kleineren Zinsschritten übergeht.

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