Berlin (Reuters) - Vor der Reise von Kanzler Olaf Scholz nach Washington hat der BDI gefordert, dass Scholz beim Besuch im Weißen Haus auch Wirtschaftsthemen ansprechen soll.

"Obwohl sicherheitspolitische Aspekte im Vordergrund der Reise stehen, müssen auch wirtschaftspolitische Fragen auf den Tisch kommen", sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverband der deutschen Industrie (BDI), am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei wichtig, dass sich der Kanzler noch vor der US-Präsidentschaftswahl im November dafür einsetze, dass endlich langfristige Lösungen für die transatlantischen Handelskonflikte gefunden werden. Niedermark erwähnte beispielsweise die Einfuhrbeschränkungen auf Stahl und Aluminium. Scholz fliegt am Donnerstag nach Washington.

Niedermark verwies auf die herausragende Bedeutung der deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen. Deutsche und US-Unternehmen seien unter den bedeutendsten ausländischen Investoren und Arbeitgebern im jeweils anderen Land. Deutsche Unternehmen beschäftigten in den USA rund 924.000 Angestellte.

Niedermark mahnte aber auch eine enge transatlantische Abstimmung etwa in der Ukraine-Politik an. "Die Ukraine braucht einen Strategiewechsel der Partner hin zu einer militärischen Durchsetzungsfähigkeit und weg von einer Strategie des bloßen Überlebens", sagte er mit Blick auf die Waffenlieferungen. "Das Problem der fehlenden Artilleriemunition muss dringend gemeinsam von den Bündnispartnern gelöst werden." Darüber hinaus seien langfristige Sicherheitszusagen und die Einbindung der Ukraine in die westliche Sicherheitsarchitektur nötig.

(Bericht von Andreas Rinke Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)