Thematische Aktienempfehlungen
Das Portfolio des französischen Staatsbesitzes
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Anlagestrategien

Ursprünglich war in Frankreich eine große Anzahl von Unternehmen aus so unterschiedlichen Sektoren wie der Industrie, der Finanzen oder der Infrastruktur in staatlicher Hand. Vor annähernd 35 Jahren begann dieser Besitz unter dem Einfluss der Wirtschaftspolitik rechter wie linker Regierungen zu schrumpfen. Die Welle der Privatisierungen, die in den letzten Jahren eine Pause eingelegt hatte, hat mit dem Börsengang der Française des Jeux wieder eingesetzt. Zwar ist ein Portfolio börsennotierter Unternehmen über die Beteiligungsagentur Agence des participations de l'Etat weiterhin unmittelbar in öffentlicher Hand, aber ihr Umfang weist eine sinkende Tendenz auf.

Die Privatisierungsbewegung begann 1986 unter der Regierung von Jacques Chirac. Als erster Schritt ging die stolze dreihundert Jahre alte Saint-Gobain-Gruppe an die Börse. Für den Staat heißt Privatisierung, einen Teil des Kapitals eines Unternehmens an private Aktionäre zu verkaufen. Das erlaubt ihm, seine Liquidität zu erhöhen, manchmal aber auch, die Umstrukturierung eines Unternehmens anderen anzuvertrauen. Es kann auch eine Gelegenheit sein, eine größere Beteiligung der Bevölkerung zu erreichen. Betrachtet man die Dynamik der Privatisierungen mit Börsengang in Frankreich, so muss man eine gemischte Bilanz ziehen. Die Börsenperformance der Unternehmen, die vor 1997 an die Börse gegangen sind, ist im Vergleich zum Index CAC 40 insgesamt gut. Der Klassenerste ist Total, aber BNP Paribas oder sogar TF1 halten gut mit. Unternehmen wie Air France oder Eramet dagegen enttäuschen die Investoren. Weiter unterliegt die Performance oft großen Schwankungen, etwa beim Telekom-Konzern Orange, der zur Zeit der Internet-Blase zu Höchstform auflief und danach wieder drastisch abfiel, oder Alstom, das bereits dem Konkurs nahe war. Seit 2005 hat sich der französische Staat unter der Regierung von Lionel Jospin einiger Akten entledigt, die in der Folge wenig geglänzt haben. So deuten diese Privatisierungen auf ein gutes „market-timing“ hin - für den Staat, nicht aber für die Sparer. Diese Zeit ist etwa von einer enttäuschenden Performance der Elektrizitätsgesellschaft Électricité de France geprägt. Aber auch Engie (früher Gaz de France) oder Suez gehören dazu. Diese viel diffusere Phase der Privatisierung hat daher einen starken Eindruck hinterlassen, denn nur die Aéroports de Paris (ADP-Gruppe) konnten eine Performance verzeichnen, die den CAC 40 übertraf. Das von der Agence des Participations de l'Etat geführte börsennotierte Portfolio Frankreichs zählt heute zwölf Unternehmen- das Nesthäkchen, die im November 2019 privatisierten Lottogesellschaft La Française des Jeux, mit eingerechnet. Allerdings verwaltet die APE nicht alle Staatsanteile . Etwa 30% des Aktienbesitzes liegen bei anderen öffentlichen Körperschaften, in erster Linie der Caisse des Dépôts, Bpifrance und Einrichtungen wie dem CEA oder dem CNES. Die Staatsanteile an Nexans oder STMicroelectronics etwa sind bei Bpifrance untergebracht, während sich die Anteile an der Compagnie des Alpes oder an Icade sich in Händen der Caisse des Dépôts befinden. Schließlich ist anzumerken, dass nun das im September von der Börse genommene Finanzinstitut Dexia wegfällt, das seit Jahren Teil des Portfolios war: dies hat sich allerdings auf die Bewertung des Portfolios kaum negativ ausgewirkt, da der frühere Crédit Local de France seit seinem Bankrott 2008 ohnehin nicht mehr viel wert war.

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