Der britisch-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell will im Zuge seiner Umstellung auf weniger umweltschädliche Energien bis zu 9000 Stellen streichen.

Das entspricht mehr als zehn Prozent der weltweiten Belegschaft. Die Umstrukturierung werde ab 2022 zu Einsparungen von bis zu 2,5 Milliarden Dollar jährlich führen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die Kostensenkungen sind wichtig für die Pläne des Ölgiganten, in den Stromsektor und in erneuerbare Energien zu wechseln, wo die Margen relativ niedrig sind. Zudem dürfte sich der Wettbewerb verschärfen, da Versorger und konkurrierende Ölfirmen wie die britische BP und die französische Total um Marktanteile kämpfen.

Shell will sich im Zuge der geplanten Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen eine neue Struktur geben. Der Konzern hatte die Mitarbeiter im Sommer einem Insider zufolge darüber informiert, dass bis Jahresende entsprechende Umbaupläne präsentiert werden zu sollen. Der Vorstand hatte damals bereits angekündigt, dabei auch einen Stellenabbau zu planen. Die neue Struktur soll nicht vor 2021 in Kraft treten.

Shell teilte zudem mit, im dritten Quartal wegen der Corona-Pandemie und der Hurrikane weniger Öl und Gas gefördert zu haben. Gleichzeitig sei die Kraftstoffnachfrage wieder angezogen, nachdem sie im zweiten Quartal zu Zeiten des weltweiten Shutdown auf Tiefständen war. Shell kündigte an, im dritten Quartal erneut Abschreibungen in Höhe von ein bis 1,5 Milliarden vorzunehmen. Im zweiten Quartal hatte Shell die Buchwerte seiner Anlagen um 16,8 Milliarden Dollar gemindert.