PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Durchwachsene Konjunkturnachrichten sowie neuerliche Sorgen angesichts steigender Corona-Neuinfektionen haben die Börsen Europas am Freitag belastet.

Der EuroStoxx 50 weitete seine Vortagesverluste aus und fiel um 1,13 Prozent auf 3305,05 Punkte. Im Wochenverlauf bedeutet das allerdings immer noch ein Plus von 1,6 Prozent für den Leitindex der Eurozone. In Paris gab der Cac 40 am Freitag um 1,58 Prozent auf 4962,93 Punkte nach. Der britische FTSE 100 ("Footsie") büßte 1,55 Prozent auf 6090,04 Punkte ein.

In China hatten Daten zur Industrieproduktion und zur Umsatzentwicklung im Einzelhandel Hinweise auf eine nicht mehr ganz so schwungvolle Konjunkturerholung geliefert. In den USA waren die Daten gemischt ausgefallen: Zwar legten die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Juli weiter zu, die Kapazitätsauslastung signalisiere jedoch, dass es Zeit brauche bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht sei, sagte Analyst Patrick Boldt von der Helaba. Zudem belastete nach wie vor, dass eine Einigung über neue Konjunkturhilfen in der Corona-Krise im US-Senat weiterhin nicht in Sicht ist.

Die Anleger blickten zum Wochenschluss außerdem insbesondere nach London, denn Reisende aus Frankreich und den Niederlanden müssen nach ihrer Ankunft in Großbritannien von diesem Samstag an wegen der Virus-Krise wieder in eine zweiwöchige Selbstisolation gehen. Frankreich ist nach Spanien das zweitbeliebteste Reiseziel der Briten. Schätzungen zufolge dürften sich dort Hunderttausende Briten aufhalten, die nun bei ihrer Rückkehr in Quarantäne müssen. Zudem soll auch Spanien - mit Ausnahme der Kanaren - in Deutschland Kreisen zufolge wieder als Risikogebiet gelten./ck/he