NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen. Bis zum Mittag haben sie die Gewinne aus dem frühen Handel deutlich ausgebaut. Allerdings konnten sie nur einen Teil der deutlichen Verluste aus dem Handelsverlauf am Dienstag wieder wettmachen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 45,14 US-Dollar. Das waren 64 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 62 Cent auf 42,23 Dollar zu.

Am Vortag hatte die Entwicklung der Corona-Krise den Handel am Ölmarkt belastet. In der Spitze waren die Ölpreise am Dienstag im Tagesverlauf zeitweise jeweils etwa drei Prozent abgerutscht. Zuvor war bekannt geworden, dass die Zahl der Neuinfektionen weltweit weiter steigt und die Marke von 20 Millionen infizierten Menschen geknackt hatte.

Auftrieb erhielten die Ölpreise hingegen durch die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Wochen einen Rückgang der Lagerbestände an amerikanischem Rohöl um 4,01 Millionen Barrel verzeichnet hat. Sinkende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise.

Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank sprach von einem "nervösen Handel am Ölmarkt". Er verwies auf den jüngsten Monatsbericht der US-Energiebehörde EIA, in dem auf eine weiter angespannte Lage am Ölmarkt hingewiesen werde. Die EIA hatte die Prognose für die Ölförderung in den USA deutlich gesenkt.

Im weiteren Tagesverlauf bleiben die US-Ölreserven im Fokus der Investoren am Ölmarkt. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Sie könnten für neue Impulse bei den Ölpreisen sorgen./jkr/jsl/fba