PARIS/LONDON (awp international) - Zur Wochenmitte hat die Kauflaune an Europas Börsen nachgelassen. Da die Anleger immer noch auf ein weiteres Konjunkturprogramm der US-Regierung gegen die Corona-Krise warten, schaffte der EuroStoxx 50 bis zum Mittag nur ein Plus von 0,16 Prozent auf 3337,42 Punkte. Tags zuvor war der Leitindex der Eurozone noch von guten deutschen Konjunkturdaten sowie erfreulichen Nachrichten zum Automarkt in China angetrieben worden.

Der französische Cac 40 gewann am Mittwoch 0,30 Prozent auf 5043,07 Zähler. Der britische FTSE 100 rückte indes nach erfreulichen Daten zur heimischen Industrieproduktion um deutlichere 0,83 Prozent auf 6205,67 Punkte vor. Er gehört seit Jahresbeginn allerdings auch zu den grössten Verlierern in Europa.

Zu den Tagesfavoriten der Anleger zählten Banken- und Telekommikationstitel: Deren Branchenindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewannen jeweils rund anderthalb Prozent. Als Zugpferd für den Bankensektor erwies sich die niederländische ABN Amro: Deren Aktien zogen dank der euphorisch aufgenommenen Verkaufspläne für etliche Geschäftsaktivitäten um fast acht Prozent an. Die Zahlen für das zweite Quartal, die wegen Abschreibungen den ersten Verlust seit dem Jahr 2013 belegten, gerieten fast zur Nebensache.

Aus der Telekombranche stach Sunrise mit einem Kurssprung von 26 Prozent heraus. Der US-Kabelkonzern Liberty Global will die Schweizer, an denen er bereits beteiligt ist, komplett übernehmen. Der deutsche Mobilfunkkonzern Freenet will ihm seine Beteiligung in Höhe von 24 Prozent komplett andienen.

Zu den Gewinnern zählten auch die Anteilsscheine von Just Eat Takeaway als Profiteure der Corona-Krise: Sie verteuerten sich dank starker Halbjahreszahlen des erst jüngst fusionierten Essenslieferdienstes um über drei Prozent.

Dagegen war der Index der Reise- und Freizeitunternehmen mit minus 0,8 Prozent Schlusslicht im europäischen Branchentableau./gl/fba