FRANKFURT (awp international) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt trauen sich am Mittwoch vorsichtig aufs Parkett. An einem Tag geprägt von der laufenden Berichtssaison der Unternehmen zeichnet sich für den Dax ein solider Start ab: Der X-Dax als Indikator signalisierte eine Stunde vor der Eröffnung ein Plus von 0,33 Prozent auf 12 643 Punkte. Er würde so das schwache Vortagsergebnis in etwa ausgleichen.

Neben der Quartalsberichtssaison bleiben die Spannungen zwischen China und den USA sowie die Furcht vor einer erneuten Corona-Welle die bestimmenden Themen. Wie gross das Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger ist, zeigt ein Blick auf den Goldpreis, der am Vortag erstmals die Marke von 2000 US-Dollar hinter sich liess.

Derweil tickt bei den Diskussionen im US-Kongress über weitere Konjunkturhilfen in der Corona-Krise die Zeit: Angesichts der bevorstehenden Sommerpause glaubt Analystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank, dass der Markt von einem Kompromiss noch in dieser Woche ausgeht.

Zahlreiche Quartalsberichte grosser Konzerne gaben am Mittwoch im vorbörslichen Handel ein gemischtes Bild ab, sie wurden damit nicht zum eindeutigen Kurstreiber für Dax & Co. Im Dax könnte Vonovia ein Rekordhoch erreichen. Die Papiere rückten auf der Handelsplattform Tradegate um ein halbes Prozent vor.

Für die Allianz und die Deutsche Post ging es vorbörslich um 0,2 und 1,3 Prozent hoch, während die Anleger bei BMW mit einem Minus von 1,8 Prozent eher enttäuscht reagierten. Der Autobauer schlitterte im zweiten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie wie erwartet in die roten Zahlen. Die Deutsche Post steigerte trotz der Corona-Krise ihren Umsatz und Gewinn.

Auch in der zweiten Indexreihe gab es zahlreiche Unternehmensberichte. Darüber hinaus waren auch Analystenkommentare einen Blick wert. Fresenius litten bei Tradegate unter einem negativen Votum von Jefferies. Derweil blickt die Deutsche Bank jetzt optimistischer auf ProSiebenSat.1 . Die im MDax gelisteten Papiere rückten um 2,5 Prozent vor.

Im Tagesverlauf richten sich die Blicke noch auf der Konjunkturseite auf Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor sowie auf den ADP-Beschäftigungsbericht in den USA. Den werden Anleger auf Signale für den am Freitag erwarteten offiziellen Arbeitsmarktbericht abklopfen. Laut der Commerzbank-Expertin Nguyen dürften die ADP-Daten zeigen, dass die Lage am US-Arbeitsmarkt, nach wie vor prekär ist./tih/mis