Die Kosten- und Liquiditätsmassnahmen sind dem Zeitplan voraus; das Segment Manmade Fibers ist trotz Pandemie auf Kurs

  • Der Bestellungseingang im 1. Halbjahr im Segment Manmade Fibers lag bei CHF 510 Mio.; Erfüllung der Lieferpläne für 2020 ist auf Kurs.
  • Der Umsatz im Segment Surface Solutions lag im 2. Quartal -31% unter dem Vorjahr; die COVID-19-Pandemie hatte erhebliche Auswirkungen auf alle Geschäftsbereiche. Schnelle Umsetzung von Kostenmassnahmen zur Kompensation von Volumeneffekten.
  • Das Produktivitätsprogramm ist dem Zeitplan voraus; im 1. Halbjahr wurde der Abbau von über 400 der angestrebten 800 Stellen abgeschlossen, der Abbau von über 700 Stellen bis Jahresende liegt im Zeitplan; die insgesamt angestrebten jährlichen Einsparungen betragen rund CHF 60 Mio.
  • Das Programm soll im 2. Halbjahr 2020 und in 2021 eine weitere Verbesserung der Marge bringen.
  • Die operative EBITDA-Marge des Konzerns lag im 1. Halbjahr bei 10,9%; die EBITDA-Marge lag bei 8,9%, einschliesslich CHF 21,4 Mio. Restrukturierungskosten.

Wichtige Kennzahlen für den Oerlikon Konzern per Dienstag, 30. Juni 2020 (in CHF Mio.)

Q2 2020

Q2 2019

H1 2020

H1 2019

Bestellungseingang

604

672

-10,1%

1 081

1 352

-20,1%

Bestellungsbestand

647

619

4,6%

647

619

4,6%

Umsatz

510

700

-27,2%

1 039

1 324

-21,5%

Operatives EBITDA1

55

123

-55,3%

114

218

-47,7%

Operative EBITDA-Marge1

10,8%

17,6%

-

10,9%

16,4%

-

Operatives EBIT1

4

73

-94,0%

11

118

-90,5%

Operative EBIT-Marge1

0,9%

10,4%

-

1,1%

8,9%

-

Konzerngewinn2

-

-

-

-32

-993

67,7%

1 Überleitung von operativen zu unangepassten Zahlen siehe Tabelle I und II auf Seite 2 dieser Mitteilung. 2 Nur jährlich und halbjährlich ausgewiesen. 3 Bedingt durch die Reklassifizierung von (nicht liquiditätswirksamen) kumulierten Umrechnungsdifferenzen in Höhe von CHF 284 Mio. und anderen in den sonstigen Gesamtergebnissen erfassten Positionen nach dem Verkauf des Segments Drive Systems.

Pfäffikon, Schwyz, Schweiz - Dienstag, 4. August 2020 - "Wir haben unsere Produktivitätsprogramme beschleunigt, um die Auswirkungen der Pandemie auf den Konzern einzudämmen, und sind dem Zeitplan voraus", sagte Dr. Roland Fischer, CEO des Oerlikon Konzerns. "Wir haben die Kosten deutlich gesenkt und werden gleichzeitig eine flexiblere Kostenstruktur erreichen und so unsere Basis für die Zukunft stärken."

"In der Pandemie meisterte das Segment Manmade Fibers die Herausforderungen ausgezeichnet und verzeichnete einen starken Anstieg der Bestellungen. Dies ist auf eine schnelle Erholung in China und eine höhere Nachfrage nach Vliesstoff Anlagen für zurückzuführen, die eingesetzt werden, um Gesichtsmasken zu produzieren", fügte Dr. Fischer an. "Das Segment Surface Solutions war aufgrund der Lockdowns mit erheblichen Herausforderungen bei der Nachfrage konfrontiert. Gegen Ende des Quartals sahen wir erste ermutigende Anzeichen einer leichten Erholung im Automobilsektor und bei Präzisionskomponenten in China und Deutschland. Die weitere Erholung der Wirtschaft und der Märkte bleibt aber weiter unsicher."

"Wir verfügen mit CHF 600 Mio. über eine starke Cash-Position und haben eine gesunde Bilanz, und wir erwarten in der zweiten Jahreshälfte eine Verbesserung der Margen und der Nettoliquidität. Wir werden die strukturellen Programme weiter umsetzen, um unsere Kosten zu optimieren und unsere Marktposition zu stärken, und wir werden weiter in unsere nachhaltigen Innovationen investieren. Wir haben die Technologien, die finanziellen Mittel und hochqualifizierte Mitarbeitende, um bei einer Trendwende den Aufschwung an den Märkten rasch zu nutzen", schloss Dr. Fischer.

Konzernlagebericht für das 2. Quartal

Mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie stagnierte die Weltwirtschaft im 2. Quartal 2020. Die von den Regierungen verhängten Lockdowns wirkten sich auf die Lieferketten und die Nachfrage in allen Regionen und Industrien aus, darunter auch in den Endmärkten für Oberflächenlösungen, namentlich in den Bereichen Luftfahrt, Automobilbau, Werkzeug- und allgemeine Industrie, Energieerzeugung sowie Öl und Gas.

Als Folge der Pandemie und der ungünstigen Währungseffekte sank der Bestellungseingang des Konzerns gegenüber dem Vorjahr um 10,1% auf CHF 604 Mio. Der Konzernumsatz ging um 27,2% auf CHF 510 Mio. zurück. Bei konstanten Wechselkursen betrug der Umsatz CHF 542 Mio., was einem Rückgang von 22,6% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das operative EBITDA lag im 2. Quartal ohne Berücksichtigung der Restrukturierungskosten bei CHF 55 Mio., was einer Marge von 10,8% entspricht. Das EBITDA betrug CHF 34 Mio. oder 6,7% des Umsatzes. Das operative EBIT betrug im 2. Quartal 2020 CHF 4 Mio. oder 0,9% des Umsatzes, das EBIT lag bei CHF -22 Mio. oder -4,2% des Umsatzes.

Konzernlagebericht für das 1. Halbjahr 2020

Im 1. Halbjahr 2020 sank der Bestellungseingang des Konzerns gegenüber dem Vorjahr um 20,1% auf CHF 1 081 Mio., der Umsatz ging um 21,5% auf CHF 1 039 Mio. zurück. Das operative EBITDA belief sich für das 1. Halbjahr auf CHF 114 Mio., was einer Marge von 10,9 % entspricht. Das EBITDA betrug CHF 92 Mio. oder 8,9% des Umsatzes. Darin enthalten sind Restrukturierungskosten von CHF 21,4 Mio. Das operative EBIT betrug CHF 11 Mio. oder 1,1% des Umsatzes, das EBIT lag bei CHF -16 Mio. oder -1,5% des Umsatzes. Die Überleitung zwischen den operativen und unangepassten Zahlen kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden.

Tabelle I: Überleitung operatives EBITDA und EBITDA für das 2. Quartal 2020 und das 1. Halbjahr 20201

in CHF Mio.

Q2 2020

Q2 2019

H1 2020

H1 2019

EBITDA

34

121

92

214

Restrukturierungskosten

21

2

21

2

Kosten aus nicht fortgeführten Aktivitäten

-

1

-

1

Operatives EBITDA

55

123

114

218

Tabelle II: Überleitung operatives EBIT und EBIT für das 2. Quartal 2020 und das 1. Halbjahr 20201

in CHF Mio.

Q2 2020

Q2 2019

H1 2020

H1 2019

EBIT

-22

70

-16

115

Restrukturierungskosten

21

2

21

2

Kosten aus nicht fortgeführten Aktivitäten

-

1

-

1

Wertminderungen

5

-

5

-

Operatives EBIT

4

73

11

118

1Alle Beträge (inklusive Zwischensummen und Summen) sind kaufmännisch gerundet. Die Addition der Beträge kann deshalb Rundungsdifferenzen ergeben.

Das Konzernergebnis im 1. Halbjahr 2020 betrug CHF -32 Mio. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 kamen 37,0% des Konzernumsatzes (2019: 38,3%) vom Servicegeschäft.

Per 30. Juni 2020 verfügte Oerlikon über flüssige Mittel von CHF 600 Mio. Das ermöglicht es dem Unternehmen, die anhaltenden Herausforderungen zu meistern und sich bietende Chancen kurzfristig und flexibel wahrzunehmen. Die Nettoliquidität zum 30. Juni 2020 belief sich auf CHF -156 Mio. Der Geldfluss aus operativer Geschäftstätigkeit im 1. Halbjahr 2020 betrug CHF -5 Mio., gegenüber CHF -11 Mio. im Jahr 2019. Dies ist auf eine Verbesserung des Geldflusses aus Veränderungen des Nettoumlaufvermögen zurückzuführen.

Umsetzung der Restrukturierungs- und Produktivitätsprogramme beschleunigt

Die umfangreichen Restrukturierungs- und Produktivitätsprogramme wurden erweitert und ihre Umsetzung beschleunigt, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie abzuschwächen.

Als kurzfristige Massnahmen führte Oerlikon Kurzarbeit ein und senkte die Investitions- und nicht-operativen Kosten. Im Vergleich zum Vorjahr konnten im 1. Halbjahr 2020 die Betriebskosten um mehr als CHF 90 Mio. und die Investitionen um CHF 18 Mio. gesenkt werden.

Die Umsetzung der strukturellen und kostensenkenden Programme, die seit dem Jahr 2019 laufen , wurde beschleunigt. Um die Marktherausforderungen zu bewältigen, wurden Support-Funktionen und die globale Präsenz optimiert, Synergien in der Beschaffung und im Anlagengeschäft genutzt und die additive Fertigung restrukturiert. Insgesamt sollen rund 800 Stellen abgebaut werden, wovon über 400 bereits bis Ende Juni 2020 abgebaut wurden; bis zum Jahresende werden es 700 Stellen sein, davon rund 50 in der Schweiz und Liechtenstein. Die strukturellen Programme werden die insgesamt angestrebten jährlichen Einsparungen von rund CHF 60 Mio. realisieren.

Die obengenannten Programme sollen in der zweiten Jahreshälfte erhebliche Margenverbesserung bringen. Ziel ist es, die Marktposition des Geschäfts mit Oberflächenlösungen weiter zu stärken, seine Effizienz und Agilität zu steigern, um möglichen weiteren pandemiebedingten Auswirkungen zu begegnen, und seine Rolle als verlässlicher und bevorzugter Partner der Kunden zu festigen.

Festhalten an der mittelfristig angestrebten EBITDA-Marge

Die durch die Pandemie verursachte Unsicherheit und die Handelsspannungen werden die Wirtschaft, die Märkte und deren Erholung weiterhin beeinflussen. Oerlikon führt die Programme weiter, um seine Kernkompetenz und Wettbewerbsposition weiter zu stärken. Gleichzeitig wird so sichergestellt, dass das Unternehmen bereit ist, bei einer Trendwende die Chancen an den Märkten rasch wahrzunehmen. Oerlikon hält an der Erreichung ihrer mittelfristig angestrebten EBITDA-Marge von 16% bis 18% fest.

Segmentüberblick

Segment Surface Solutions

Wichtige Kennzahlen für das Segment Surface Solutions per 30. Juni 2020 (in CHF Mio.)

Q2 2020

Q2 2019

H1 2020

H1 2019

Bestellungseingang

238

374

-36,5%

571

759

-24,7%

Bestellungsbestand

161

200

-19,1%

161

200

-19,1%

Umsatz (mit Dritten)

262

379

-30,9%

587

750

-21,8%

Operatives EBITDA

17

64

-73,5%

56

126

-55,3%

Operative EBITDA-Marge

6,5%

16,9%

-

9,5%

16,7%

-

Die ungünstigen Entwicklungen in den Endmärkten aufgrund der COVID-19-Pandemie haben sich im Segment Surface Solutions wie erwartet erheblich auf den Bestellungseingang, den Umsatz und die operative Profitabilität ausgewirkt.

Der Bestellungseingang sank um mehr als 35%, der Umsatz um mehr als 30%. Bei konstanten Wechselkursen ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 26,7% auf CHF 278 Mio. zurück. In allen Endmärkten war ein Umsatzrückgang zu verzeichnen. Die Luftfahrtbranche steckt nach dem drastischen Einbruch des Flugreise- und Flugtransportverkehrs in einer ihrer grössten Krisen. In der Automobilindustrie, die sich darüber hinaus branchenspezifischen Herausforderungen wie zum Beispiel der Elektrifizierung von Fahrzeugen gegenübersieht, wird ein Rückgang von mehr als 20% erwartet. Für die Industrieproduktion wurde der starke Rückgang aufgrund einer tieferen Nachfrage und Unterbrüchen in der Lieferkette erwartet. Auf dem Stromerzeugungsmarkt wurden Projekte zurückgestellt, während der Öl- und Gassektor mit einem historischen Nachfragerückgang und erschöpften Lagerkapazitäten zu kämpfen hatte.

Das operative EBITDA sank im 2. Quartal 2020 um 73,5% und lag bei CHF 17 Mio. oder 6,5% des Umsatzes. Unter Berücksichtigung der Restrukturierungskosten betrug die EBITDA-Marge -1,4%. Das EBIT lag im 2. Quartal 2020 bei CHF -50 Mio. (Q2 2019: CHF 21 Mio.) bei einer EBIT-Marge von -19,1% (2. Quartal 2019: 5,6%). Das operative EBIT betrug CHF -24 Mio. oder -9,3% des Umsatzes (Q2 2019: CHF 22 Mio.; 5,7%).

Segment Manmade Fibers

Wichtige Kennzahlen für das Segment Manmade Fibers per 30. Juni 2020 (in CHF Mio.)

Q2 2020

Q2 2019

H1 2020

H1 2019

Bestellungseingang

366

298

23,0%

510

593

-14,1%

Bestellungsbestand

486

419

15,9%

486

419

15,9%

Umsatz (mit Dritten)

248

321

-22,8%

452

574

-21,2%

Operatives EBITDA

38

58

-34,9%

56

91

-38,6%

Operative EBITDA-Marge

15,2%

18,0%

-

12,4%

15,9%

-

Das Segment Manmade Fibers lieferte trotz der Pandemie eine äusserst robuste Performance. Dies ist auf die Erholung im Geschäft mit Filament-Anlagen in China und ein diversifizierteres Portfolio mit Produkten wie Vliesstoffen, Stapelfasern, Polykondensation und Smart-Factory-Lösungen zurückzuführen.

Im 2. Quartal konnte ein deutlicher Anstieg des Bestellungseingangs verzeichnet werden. Die Gründe liegen in der raschen Erholung der Nachfrage in China und dem Rest Asiens, und der steigenden Nachfrage nach Meltblown-Anlagen für Vliesstoffe. Diese werden für die Produktion von Gesichtsmasken eingesetzt. Da viele Länder bei kritischen Artikeln eine höhere strategische Autonomie anstreben, erwartet Oerlikon eine weiterhin positive Entwicklung des Vliesstoff-Markts. Für das 1. Halbjahr verzeichnete das Chemiefasergeschäft einen Bestellungseingang von über CHF 500 Mio. und ist zuversichtlich, die Lieferpläne für 2020 einhalten zu können.

Der Umsatz nahm im 2. Quartal um 22,8% ab, hauptsächlich aufgrund des aussergewöhnlich hohen Umsatzvolumens im Vorjahr. Bei konstanten Wechselkursen ging der Umsatz um 17,7% auf CHF 264 Mio. zurück. In China war der Umsatz im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahr stabil, was die Erholung nach dem Lockdown im 1. Quartal bestätigt. Das operative EBITDA des Segments sank im 2. Quartal um 34,9% auf CHF 38 Mio. was vor allem auf das geringere Umsatzvolumen zurück zu führen ist. Das EBITDA lag bei CHF 37 Mio., oder 15,1% des Umsatzes (Q2 2019: CHF 57 Mio.; 17,8%). Das operative EBIT betrug CHF 30 Mio., oder 12,1% des Umsatzes (Q2 2019: CHF 51 Mio.; 16,0%). Das EBIT lag bei CHF 30 Mio., oder 12,1% des Umsatzes (Q2 2019: CHF 51 Mio.; 15,7%).

Weitere Informationen

Oerlikon wird ihre Ergebnisse an der heutigen Telefonkonferenz auf Englisch präsentieren (Beginn: 14:00 Uhr MESZ). Um teilzunehmen, wählen Sie sich bitte ein paar Minuten vor Beginn über folgende Nummern ein:

Land

Gebührenpflichtig zum Lokaltarif:

Schweiz

+41 58 310 50 00

Grossbritannien

+44 207 107 06 13

USA

+1 631 570 56 13

Die begleitende Präsentation kann simultan hier eingesehen werden.

Der Halbjahresbericht 2020 ist unter www.oerlikon.com/halbjahresbericht-2020/ verfügbar. Die Medienmitteilung inklusive aller Tabellen finden Sie unter www.oerlikon.com/pressreleases und www.oerlikon.com/ir.


Download hier: Medienmitteilung (PDF)
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