Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt knüpft am Dienstag zwar zunächst an seine freundliche Vortagestendenz an und startet mit leichten Gewinnen in den Handel. Allerdings schmelzen diese bereits innerhalb der ersten 15 Minuten vollständig ab und der Leitindex SMI bewegt sich in einer engen Spanne um den Vortagesschluss. Freundliche Vorgaben aus Übersee und die Hoffnung auf ein weiteres Milliardenschweres Konjunkturpaket des US-Regierung geben dabei etwas Halt.

Doch die Verhandlungen zwischen den beiden politischen Lagern dürften schwierig werden, meint ein Händler. Da der Druck auf beide Parteien aber enorm hoch sei, sollten sie schlussendlich einen Kompromiss finden. Ein weiteres Thema ist die US-Notenbank Fed, die am morgigen Mittwoch ihre aktuelle Zinsentscheidung veröffentlicht. "Auch die US-Notenbank dürfte sich entschlossen zeigen, die Wirtschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten maximal zu stützen", kommentiert ein Händler. Darüber hinaus bleibe der Goldpreis ein beherrschendes Thema. "Ein Test der psychologisch wichtigen Marke von 2'000 US-Dollar dürfte nur eine Frage der Zeit sein", prognostiziert ein Börsianer.

Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 0,02 Prozent höher bei 10'274,61 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ist unverändert bei 1'562,81 Zählern, und der breite SPI steigt um 0,11 Prozent auf 12'726,34 Zähler. Sechs der 30 SLI-Werte geben nach, 12 steigen und SGS und Schindler sind unverändert.

Einmal mehr führen Lonza (+1,3%) die Gewinnerliste an. Der Partner Moderna hatte mitgeteilt, mit seinem in den USA eine grossangelegte Studie begonnen zu haben.

Die Anteilsscheine der beiden technologiewerte Temenos (+0,7%) und Logitech (+0,6%) profitieren von den guten Vorgaben aus den USA. Zudem stehen in dieser Woche Zahlen wichtiger US-Grössen wie Apple auf der Agenda.

Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,4%) gehören dagegen erneut zu den Verlierern. Der französische Konkurrent LVMH hatte am Vorabend über einen Einbruch seiner Geschäfte berichtet - auch wenn im Juni eine leichte Erholung zu verbuchen war.

Das eigentliche Nachrichtenaufkommen wird allerdings durch die hinteren Reihen bestimmt. Autoneum (+0,7%) berichteten ebenso über den Geschäftsgang im ersten Semester wie SIG Combibloc (-4,6%), Forbo (-2,9%) und Vontobel (-1,6%).

Positiv fallen im breiten Markt die Cembra-Aktien auf. Nach den Zahlen vergangene Woche folgen nun positive Analystenkommentare, die auf die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells verweisen.

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