FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch weiter zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit etwa vier Monaten gestiegen. In der Spitze kostete die Gemeinschaftswährung 1,1452 US-Dollar und damit so viel wie seit März nicht mehr. Am späten Nachmittag notierte der Euro dann etwas tiefer bei 1,1420 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1444 (Dienstag: 1,1375) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8738 (0,8791) Euro.

Auslöser der Euro-Gewinne war eine breite Schwäche des amerikanischen Dollar. Belastet wurde die als globale Reservewährung geltende Devise zum einen durch die gute Stimmung an den Aktienmärkten. Dort sorgte die Hoffnung auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus für Auftrieb.

Fachleute sehen zum anderen jedoch auch Hinweise, dass der Dollar zunehmend unter der sich zuspitzenden Corona-Krise in den Vereinigten Staaten leidet. "Was ein Markt so gar nicht mag, sind Krisenherde oder Unsicherheitsfaktoren, die außer Kontrolle scheinen", kommentierte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank.

Konjunkturdaten konnten zur Wochenmitte keine entscheidenden Impulse setzen. Produktionsdaten aus den USA zeigten, dass sich die amerikanische Industrie zwar von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt, allerdings von extrem niedrigen Niveau aus. Dieses Bild dürfte der Konjunkturbericht der US-Notenbank bestätigen, der am Abend erwartet wird.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90540 (0,90778) britische Pfund, 122,25 (122,17) japanische Yen und 1,0783 (1,0691) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1810 Dollar gehandelt. Das war knapp ein Dollar mehr als am Vortag./bgf/he