FRANKFURT (awp international) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess hält an seiner im Mai abgegeben Jahresprognose fest. "Wir haben ein Auftrags­buch von zwei Mona­ten und damit eine gewis­se Klar­heit", sagte Firmenchef Matthias Zachert der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstagausgabe). "Deshalb kann ich jetzt, im Juli, unsere Progno­se noch mal bestä­ti­gen. Es gibt gegen­wär­tig keinen Grund, sie zu hinter­fra­gen." Das Jahr sei aber noch lang und Corona habe schon viele Über­ra­schun­gen gebracht, schränkte der Manager ein.

Anfang Mai hatte Lanxess seine Jahresprognose wie von Experten erwartet gesenkt. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie rechnet der Konzern nur noch mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 800 bis 900 Millionen Euro.

Die im Mittelwertesegment Mdax notierte Aktie verlor zum Handelsstart in einem schwächeren Umfeld knapp 2 Prozent.

China sei "komplett zurück, allerdings liefen die acht Werke noch nicht wieder auf Vollast, sagte Zachert der Zeitung. Auch in den europäischen Werken und in anderen Teilen der Welt laufe die Produktion "erfreulicherweise stabil". Derzeit beobachte Lanxess, wie sich Amerika und Brasilien entwickelten.

Besonders belastet Lanxess die Schwäche der Automobilindustrie. Hier rechnet Zachert kurzfristig nur mit einer graduellen Erholung. "Es wird noch bis 2023/2024 dauern, bis man wieder auf dem Niveau von 2018 ist", sagte der Manager.

Stellenstreichungen seien derzeit aber kein Thema. Wenn das Geschäft länger­fris­tig und tiefergehend beein­träch­tigt werde, müsse man aber sicher neu denken./he/nas/stk