Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit moderaten Abgaben in den Handel gestartet und der Leitindex SMI fiel zeitweise unter die Marke von 10'200 Punkten. Nach dem fulminanten Wochenauftakt würden die Investoren nun zuerst einmal durchatmen, meinen Händler. Dies gelte umso mehr, weil die Vorgaben nicht allzu ausgeprägt sind. News sind am Berichtstag Mangelware.

Als Hauptauslöser für die gute Stimmung vom Vortag galt, dass die chinesische Regierung via die staatlichen Medien Aufbruchstimmung verbreitete. Dabei wurde in einem Artikel auch auf die Bedeutung eines sich positiv entwickelnden Aktienmarktes verwiesen. Nun aber werden an der Börse wieder vermehrt die Schattenseiten der Corona-Folgen betont. Es gebe sehr wohl "Themen", die die Märkte in den nächsten Monaten aus dem Gleichgewicht bringen könnten, meint ein Händler.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,32 Prozent tiefer bei 10'221,01 Punkten, nachdem er am Vortag um 1,26 Prozent zugelegt hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,35 Prozent auf 1'540,15 und der breite SPI 0,27 Prozent auf 12'641,51 Zähler ein. 22 der 30 SLI-Titel weisen ein negatives Vorzeichen auf.

Die deutlichsten Abgaben im Feld der Blue Chips verzeichnen die Credit-Suisse-Papiere (-2,0%), die am Vortag noch zu den grössten Gewinnern gezählt hatten. Hier belaste, dass die UBS-Analysten ihre Kaufempfehlung zurückgenommen hätten, heisst es im Handel. Das sei vor allem auf symbolischer Ebene ein bedeutsamer Schritt, heisst es. Denn die Kaufempfehlung habe seit vielen Jahren bestanden.

Mit UBS, Swiss Life, Zurich, Julius Bär und Swiss Re zählen aber auch weitere Finanzwerte zu den grössten Verlierern. Sie geben zwischen 0,8 und 1,2 Prozent nach.

Deutliche Verluste erleiden auch LafargeHolcim (-1,5%). Hier belastet ein Milliarden-Abschreiber beim Konkurrenten HeidelbergCement.

Im Rahmen des Gesamtmarktes büssen Novartis ein (-0,3%). Der Pharmakonzern hat von der Europäische Kommission grünes Licht für die Asthma-Therapie Enerzair Breezhaler erhalten.

Das kleine Gewinnerfeld wird von den Schindler-Papieren (+3,4%) angeführt. Gleich zwei Institute empfehlen die Papiere des Lift- und Rolltreppenbauers neuerdings zum Kauf.

Klare Gewinne verzeichnen auch Geberit (+0,8%), die am Vortag nach der Vorlage erster Halbjahreszahlen nicht auf Touren gekommen waren.

Am breiten Markt fallen unter anderem Zur Rose mit Avancen von 2,8 Prozent auf.

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