Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch mit etwas tieferen Kursen eröffnet, unmittelbar nach der Eröffnung aber in die Gewinnzone gedreht. Insgesamt zeigt sich das Geschehen richtungslos. Leicht belastet wird die Stimmung zum Start ins zweite Semester von schwachen Konjunkturdaten aus Japan, wogegen unter dem Strich zuversichtliche Äusserungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell vom Vortag sowie weitere positive Daten aus China nach unten etwas stützen.

Gesamthaft betrachtet weist der SMI nach dem ersten Semester noch immer ein Minus von gut 5 Prozent auf. Nach dem massiven Einbruch im März resultierte im zweiten Quartal aber immerhin ein Plus von knapp 8 Prozent. Wie viel Schwung der Leitindex davon in die zweite Jahreshälfte mitnehmen kann, bleibt abzuwarten. In Marktkreisen ist nach der markanten Erholung der vergangenen Monate weiterhin eine gewisse Grundskepsis über die bereits wieder erreichte Höhe der Kursniveaus vorhanden. So geht etwa die Credit Suisse davon aus, dass das Börsengeschehen über die Sommermonate volatil und von Rücksetzern begleitet sein dürfte. Viel wird weiterhin von der Entwicklung an der Corona-Front abhängen.

Der SMI steht um 9.15 Uhr 0,11 Prozent höher bei 10'056,73 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht um 0,12 Prozent auf 1'508,34 Punkte an und der breite SPI um 0,12 Prozent auf 12'450,73 Punkte. Unter den 30 SLI-Werten stehen 17 Verlieren 12 Gewinner gegenüber, Lonza notieren unverändert.

Im Blickfeld stehen am Berichtstag insbesondere Clariant, welche nach dem Abschluss des schon vor längerem angekündigten Verkaufs des Geschäftsbereichs Masterbatches um 6,4 Prozent anziehen. Die Investoren freuen sich dabei insbesondere auf die angekündigte Sonderdividende von 3 Franken je Aktie, welche bereits in der kommenden Woche ausgeschüttet werden soll.

Gesucht sind dahinter auch Partners Group (+1,1%), Roche (+0,9%) oder Swiss Re (+0,8%). Für letztere hat zwar Barclays das Kursziel etwas zurückgenommen, die Einstufung "Overweight" aber bekräftigt.

Die grössten Abgaben verzeichnen derzeit Givaudan und Logitech (-0,7%) sowie Richemont (-0,6%). Für Givaudan hat die Deutsche Bank das Kursziel zwar auf 3'000 Franken erhöht, es liegt damit aber noch immer deutlich unter dem aktuelle Niveau der Aktie von rund 3'500 Franken.

cf/uh