NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag die Verluste aus dem frühen Handel wettgemacht und sich gegen Mittag kaum verändert gezeigt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 40,95 US-Dollar. Das waren sieben Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um acht Cent auf 38,57 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von Gewinnmitnahmen am Ölmarkt, von denen bereits am Freitag Verkaufsdruck ausgegangen war. Zuletzt hatte der Druck aber nachgelassen, nachdem sich an den Aktienmärkten zu Beginn der Woche eine allgemein freundliche Stimmung zeigte, von der auch die Ölpreise profitieren konnten.

Für Verunsicherung sorgt am Ölmarkt die jüngste Entwicklung in der Corona-Krise. In vielen Regionen der Welt ist die Pandemie weiterhin nicht unter Kontrolle, wobei vor allem stark steigende Infektionszahlen aus den USA für eine nervöse Stimmung sorgten. Am Wochenende hatte die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen erstmals die Marke von 10 Millionen überschritten. Ein Viertel der Infektionen wurde aus den USA gemeldet, wo sich die Pandemie weiter rasch ausbreitet.

Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Eugen Weinberg von der Commerzbank werden die Ölpreise noch durch die fehlende Reaktion der US-Ölproduzenten auf den Preisanstieg der vergangenen Wochen gestützt. Zwar ist die Zahl aktiver US-Ölbohrungen in der vergangenen Woche nur um eine gefallen. "Doch dürften die Investitionen angesichts gigantischer Schuldenberge und hoher finanzieller Risiken vorerst ausbleiben", sagte Weinberg. Am Sonntag hat mit Chesapeake Energy eines der größten und ältesten US-Schieferölunternehmen Insolvenz angemeldet./jkr/bgf/jha/