FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Mittwoch trotz robuster Konjunkturdaten aus der Eurozone gegenüber dem US-Dollar etwas gefallen. Im Vormittagshandel kostet die Gemeinschaftswährung 1,1299 US-Dollar. Sie notiert damit etwas niedriger als noch im frühen Handel.

Zum Franken bewegt sich der Euro mit 1,0677 weiterhin leicht unter der 1,07er-Marke. Der US-Dollar steht zeitgleich bei 0,9449 Franken. Wie die Devisenexperten der Valiant-Bank in einem aktuellen Kommentar schreiben, hat die Unterstützung bei 0,9460 Franken nicht gehalten, so dass es bis auf 0,9375 Franken abwärts gehen könnte.

Derweil stützen die besser als erwartet ausgefallene Umfragen zur Unternehmensstimmung aus Deutschland und Frankreich den Euro nicht. Das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland ist im Juni so stark gestiegen wie noch nie zuvor. Und auch in Frankreich legte das Insee-Geschäftsklima stärker als prognostiziert zu. In beiden Ländern verbesserten sich angesichts der jüngsten Lockerungen vor allem die Erwartungen. Die aktuelle Lage erholte sich zwar auch. Sie wird weiter als schwach eingestuft.

Ökonomen sehen trotz der Verbesserung noch keinen Grund für Euphorie. "Der erste Schock ist zwar überwunden, doch das wirtschaftliche Schleudertrauma macht sich jetzt richtig bemerkbar", kommentiert Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die deutsche Volkswirtschaft werde an den Folgen der Pandemie noch längere Zeit leiden. "Bis sich die konjunkturellen Wunden schliessen, können noch Jahre ins Land gehen."

Unter erhöhtem Druck steht unterdessen der neuseeländische Dollar. Die Notenbank des Landes behielt ihren lockeren geldpolitischen Kurs zwar bei. Sie kündigte aber an, angesichts der Corona-Pandemie ihre Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern. Neuseeland war zwischenzeitlich frei von Corona-Infektionen, in letzter Zeit sind aber wieder neue Fälle aufgetaucht.

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