Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert zum Wochenstart schwächer. Die Angst vor einer zweiten Welle der Ansteckungen mit dem Corona-Virus dämpfe den Risikoappetit der Anleger, heisst es im Handel. Verwiesen wird dabei auf die negativen Vorgaben aus Fernost, wo die Börsen in China und Japan deutlich Terrain eingebüsst haben.

Wegen eines Virus-Ausbruchs auf einem Grossmarkt in Peking stieg die Zahl der Covid-19-Fälle im Reich der Mitte weiter an. Neue Infektionswellen könnten erneut Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten mit sich bringen, befürchten Investoren. Händler weisen zudem darauf hin, dass auch in den USA die Zahl der Infektionen weiter steigt. Negativ aufgenommen werden am Montag zudem Konjunkturdaten aus China, wo die Erholung der Industrieproduktion weniger stark ausfiel als erwartet.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 1,52 Prozent tiefer auf 9'647,37 Punkten. Der SLI, in dem die Gewichtung der drei Schwergewichte gekappt ist, verliert 1,77 Prozent auf 1'436,47 und der breite SPI 1,34 Prozent auf 11'962,08 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Werte geben nach. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex insgesamt 3,9 Prozent eingebüsst.

Wie meistens, wenn sich an den Börsen Krisen- und Konjunktursorgen ausbreiten, zählen Finanzwerte wie die Versicherer Zurich und Swiss Life (je -3,0%) zusammen mit den Banken Credit Suisse (-2,7%) und UBS (-2,8%) zu den grössten Verlierern. Auch der der Bankensoftware-Hersteller Temenos (-3,5%) und die stets volatilen Aktien von Ams (-4,7%) geben deutlich nach.

Zyklische Titel Logitech, ABB und LafargeHolcim stehen zusammen mit den Luxusgüterherstellern Richemont und Swatch mit Einbussen von gegen zwei Prozent ebenfalls mehrheitlich auf den Verkaufszetteln.

Besser als der Markt zeigen sich die als defensiv geltenden Swisscom (-1,1%), der Pharmatitel Novartis (-0,6%) und der Lebensmittelriese Nestlé (-0,7%). Novartis erhält Rückenwind von einer Kaufempfehlung der Citigroup.

Roche (-1,6%) verlieren trotz positiver Studienergebnisse zu zwei Medikamenten (Risdiplam und Venclexta) etwas stärker.

Bei den Aktien aus dem breiteren Markt fallen die Aktien von Sensirion mit einem Kurssprung um 17 Prozent auf. Der Sensorenhersteller hebt den Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 an. Weltweit habe die Nachfrage nach Gasflusssensoren für Beatmungsgeräte stark zugenommen. Zudem seien neue Produkte besser als erwartet am Markt angekommen, teilte er am Montag mit.

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