Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag im vorbörslichen Geschäft etwas tiefer. Nach dem Rally seit Mitte Mai und insbesondere dem sehr starken Vortag mit einem Plus des SMI von über 2 Prozent, zeichnen sich zumindest für die Eröffnungsphase Gewinnmitnahmen auf breiterer Front ab. Gestützt wird der Gesamtmarkt aber von den beiden Pharmaschwergewichten Roche und Novartis, welche nach positiven Nachrichten gegen den Trend höher gestellt werden.

Insgesamt scheint die Stimmung nach der zeitweiligen Euphorie der vergangenen Tage aber doch etwas vorsichtiger zu werden. Angesichts der sozialen Unruhen in den USA, den anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China oder den politischen Unwägbarkeiten in Hongkong haben sich zuletzt die vor einer Überhitzung warnenden Stimme wieder etwas vermehrt. Der Risikoappetit der Investoren könnte etwas zurückgehen und zu Gewinnmitnahmen führen, heisst es etwa in einem Kommentar der Onlinebank Swissquote in diesem Zusammenhang.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr um 0,06 Prozent tief bei 10'177,91 Punkten.

Die Genussscheine von Roche (+0,1%) ziehen gegen den Trend leicht an. Ein Test des Pharmakonzerns für Patienten mit bestätigter Covid-19-Erkrankung hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Notfallzulassung erhalten.

Noch etwas fester zeigen sich Novartis (+0,3%). Die zweite Basler Pharmagösse hat weitere Daten zu seinem bereits zugelassenen Mittel Cosentyx vorgelegt. Diese zeigen gute Ergebnisse bei der Behandlung von Patienten mit nichtröntgenologischer axialer Spondylarthritis.

Alle übrigen Blue Chips geben aber nach, allen voran Partners Group, welche um immerhin 4,2 Prozent zurückgenommen werden. Der Vermögensverwalter hat am Vorabend überraschend eine Zwischenbilanz zum Stand der verwalteten Vermögen publiziert. Diese sind zwar in den ersten vier Monaten insgesamt weiter gestiegen, dennoch hat es auch negative Effekte bei den reiferen Privatmarktprogrammen und Kapitalrückflüsse aus den semi-liquiden permanenten Programmen gegeben.

Bei den Nebenwerten fallen Kudelski mit einem Plus von 6,3 Prozent auf, nachdem das Tech-Unternehmen neue Produkte für Plattformen von Microsoft angekündigt hatte.

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