Zürich (awp) - Die Autoneum-Aktien verlieren am Mittwoch nach einer Gewinnwarnung deutlich an Wert. Der Automobilzulieferer rechnet im ersten Halbjahr durch die Coronavirus-Krise mit einem Verlust im "höheren zweistelligen Millionenbereich". Die genauen Auswirkungen für das Gesamtjahr seien jedoch weiterhin nicht abschätzbar.

Die Autoneum-Aktien notieren um 09.30 Uhr 2,8 Prozent tiefer auf 91,50 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt hingegen aktuell 0,9 Prozent hinzu. Die Aktien des Komponentenherstellers hatten im Februar noch auf einem Zwischenhoch bei 128 Franken notiert und waren dann im März im Zuge der Corona-Krise bis auf 50 Franken eingebrochen.

Der Analyst der Bank Vontobel sieht sich durch das Produktions-Update des Unternehmens in seinen Erwartungen bestätigt. Trotzdem rechnet er mit einer negativen Reaktion und damit, dass einige Schätzungen gesenkt werden dürften. Die Entwicklung bei Autoneum laufe im Gleichschritt mit jener in der Autoindustrie insgesamt und sei daher wenig überraschend. Der Lockdown habe sogar einen positive Nebeneffekt gehabt. In den USA seien dadurch die geplante Produktionsverlagerung und die operativen Verbesserungen einfacher umzusetzen, als wenn dies bei laufender Produktion hätte erfolgen müssen. Der Turnaround-Plan in Nordamerika sei auf Kurs, betonte das Unternehmen.

Bei der ZKB heisst es, man werde die Schätzungen nach unten anpassen müssen. Autoneum komme nicht aus der Negativspirale heraus. Kaum schienen die Probleme in der Business Group Nordamerika erkannt und umfänglich adressiert zu sein, mache Covid-19 dem Autozulieferer einen weiteren Strich durch die Rechnungen. Die Automobilindustrie werde von den Lockdowns mit voller Härte getroffen. Marktschätzungen gingen für 2020 von einem globalen Produktionsrückgang von mehr als 20 Prozent aus, so der Analyst weiter.

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