Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag fester erwartet. Dank positiven Vorgaben aus den USA und Asien, wo im Gegensatz zur Schweiz am gestrigen Pfingstmontag die Börsen offen waren und zugelegt hatten, könnte der SMI demnächst die psychologisch wichtige Marke von 10'000 Punkten ins Visier nehmen, sagen ein Händler. "Wir haben diesbezüglich noch etwas aufzuholen", sagt ein Börsianer.

Es werde sich aber noch zeigen, wie stark im Laufe der Woche die politischen Spannungen zwischen den USA und China das Geschehen wieder in Beschlag nehmen. Zuletzt hatte allerdings US-Präsident Donald Trump die befürchtete weitere Zuspitzung des Konflikts vermieden. Die USA hatten zuvor die stärkere Einmischung Chinas ins eigentlich autonome Hongkong scharf verurteilt. Dagegen könnten die Unruhen, die nach dem Tod von George Floyd in mehreren US-Städten ausgebrochen sind, die Anleger beeinflussen, heisst es weiter.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI war zunächst nicht verfügbar. Der SMI Future wird im Markt um rund 1,3 Prozent höher genannt. Am Freitag hatte der Leitindex 0,95 Prozent verloren, über die Woche aber 1,5 Prozent zugelegt. Sämtliche 20 SMI-Titel legen am Dienstag zu. Die Gewinne erstrecken sich auf +0,7% bei SGS bis +1,6 Prozent bei Zurich.

Im Gegensatz zur Politik sind Impulse von Unternehmen dünn gesät. Die Saison der Firmenergebnisse ist bis auf einzelne Unternehmen aus dem breiten Markt abgeschlossen.

Dabei gewinnen die drei SMI-Schwergewichte Roche +1,4%), Novartis (+1,1%) und Nestlé (+0,9%) deutlich. Die Roche-Tochter Genentech hat von der Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung für Tecentriq in Kombination mit Avastin für die Behandlung von Leberkrebs erhalten.

Temenos (+0,1%) bilden das Schlusslicht bei den Bluechips. Die Deutsche Bank hat die Empfehlung für den Softwarehersteller auf "Hold" von "Buy" gesenkt.

Am breiten Markt stehen Burckhardt Compression 1,3 Prozent höher. Der Kompressorenhersteller hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 in etwa wie erwartet abgeschnitten, aber wegen der Corona-Pandemie beim Auftragseingang einen Rückschlag erlitten. Dennoch will das Unternehmen im laufenden Jahr mehr Umsatz machen.

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