Zürich (awp) - Steigende Spannungen zwischen den USA und China erweisen sich einmal mehr als Belastungsfaktor für die Aktienmärkte - auch für den Schweizer. Entsprechend startet der Leitindex SMI zum Wochenschluss mit leichten Verlusten in den Handel. Auf Wochensicht zeichnet sich aktuell dennoch ein klares Plus ab.

Händler machen vor allem das Säbelrasseln zwischen den USA und China über das noch autonome Verwaltungsgebiet Hongkong für die zunehmende Verunsicherung der Investoren verantwortlich. Mittlerweile scheine sich nämlich eine Konfrontation anzubahnen, die bereits die US-Börsen am Donnerstagabend belastet hatte. Entsprechend gespannt warten Marktteilnehmer nun auf eine Pressekonferenz im Laufe des Tages, in der sich US-Präsident Donald Trump über die weitere Marschrichtung mit China äussern will.

Der SMI verliert gegen 9.20 Uhr 0,46 Prozent auf 9'879,97 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien vertreten sind, verliert 0,72 Prozent auf 1'464,83 Zähler und der breite SPI 0,37 Prozent auf 12'284,84 Zähler. Von den 30 SLI-Titeln geben 23 nach, fünf steigen und Givaudan und Swisscom sind unverändert.

Nach den jüngsten Kursgewinnen geben vor allem die Aktien der beiden Grossbanken CS (-3,0%) und UBS (-2,1%) im frühen Handel nach. Händler verweisen auf schwache Vorgaben aus den USA, wo Finanztitel ebenfalls zur Schwäche geneigt hatten. Die Finanzwelt stehe wegen der wachsenden Spannungen zwischen den USA und China unter Druck. Der Markt sorge sich, dass die USA den Sonderstatus Hongkongs als globales Finanzzentrum mit einem neuen Gesetz in Gefahr bringen.

Daneben sorgte die verschärfte Wortwahl von US-Präsident Donald Trump über die Technologiebranche für Verluste bei US-Techwerten, was nun auch auf die hiesigen Märkte abfärbe, heisst es. So werden auch AMS (-3,5%), die zuletzt gut gelaufen waren, erst einmal auf den Markt geworfen.

Die stärkere Unsicherheit wird auch durch die Kursgewinne von Novartis (+0,7%), Lonza (+0,4%) und Nestlé (+0,2%) reflektiert. Sie alle werden als weniger konjunktursensibel eingestuft.

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