Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Montag im frühen Geschäft fester. Bei insgesamt geringen Ausschlägen notiert die grosse Mehrheit der Titel im Plus, womit sich eine Gegenbewegung im Anschluss an den schwachen Freitag ergibt. Die Investoren lassen sich weder von der angespannten geopolitischen Lage noch von den erwartet schwachen Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland im ersten Quartal beeindrucken. Mangels Impulsen seitens der Unternehmen und auch wegen der in Grossbritannien und den USA am Montag feiertagsbedingt geschlossenen Börsen ist mit einem ruhigen Handelstag zu rechnen.

Die Spannungen zwischen den USA und China stünden dem Optimismus bezüglich der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lockerungsmassnahmen des Corona-Lockdowns entgegen, heisst es etwa in einem Kommentar von CMC Markets. Ausserdem sorgten die Pläne von China, in Hongkong mit Sicherheitsgesetzen stärker als je in die Autonomie der Sonderverwaltungsregion einzugreifen, für Sorgenfalten. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie haben am Sonntag in Hongkong wieder Tausende gegen den Einfluss Chinas demonstriert, während die Polizei mit Tränengas, Pfefferspray und Wasserwerfern dagegen hielt.

Der SMI zieht bis um 9.15 Uhr um 0,47 Prozent auf 9'734,97 Punkte an. Der die 30 wichtigsten Aktien umfassende SLI legt gleichzeitig 0,62 Prozent auf 1'432,51 Punkte zu und der breite SPI 0,47 Prozent auf 12'140,79 Punkte. Von den 30 SLI Titeln stehen bis auf Swisscom (-0,1%) alle im positiven Bereich.

Grösste Gewinner sind derzeit Vifor Pharma (+3,0%), dahinter folgen die Papiere technologieaffiner Unternehmen wie AMS und Temenos (je +1,8%).

Auch die Grossbanken sind im Erholungsversuch des Gesamtmarktes überdurchschnittlich gesucht, so legen CS 1,1 Prozent zu und UBS 0,8 Prozent. Knapp über 1 Prozent liegen zudem die Avancen von Adecco, Sonova, Logitech oder LafargeHolcim.

Kühne+Nagel (+0,1%) werden von zurückhaltenden Aussagen des Mehrheitsaktionärs Klaus-Michael Kühne in einem Interview mit der deutschen Presse leicht gebremst. "Wir werden kleiner aus der Krise herauskommen, als wir es vorher waren", sagte Kühne gegenüber der "Welt" unter anderem.

Am Tabellenende sind weiter eher defensive Aktien wie die erwähnten Swisscom oder auch Roche und Givaudan (je -0,2%) zu finden.

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