Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Freitag eine markant tiefere Eröffnung ab. Nach drei Tagen mit steigenden Kursen und dem Feiertag am Donnerstag dürfte damit ein guter Teil der Gewinne vom Wochenbeginn wieder mitgenommen werden. Die Vorgaben aus den USA vom Auffahrtstag sind negativ und auch in Tokyo zeigen die Indikatoren am Freitag nach unten. Belastet wird das Sentiment von neuen politischen Spannungen zwischen den USA und China.

US-Präsident Donald Trump hatte dem chinesischen Premierminister Xi Jinping vorgeworfen, dass dieser persönlich hinter Attacken von Desinformation und Propaganda in den USA und Europa stehe. Trumps Angriff richtet sich gegen Chinas Verhalten, mit sauberer Weste aus der Corona-Krise zu kommen, samt entsprechenden Aussagen zur Pandemie. In Marktkreisen hiess es dazu, die neuerliche Zuspitzung der Lage sorge unter den Investoren für eine gewisse Nervosität.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI steht um 8.15 Uhr 1,30 Prozent tiefer bei 9'663,07 Punkten. Von den 20 SMI-Titeln geben bis auf Sika alle nach.

Von den neuen Turbulenzen um China zeigen sich im vorbörslichen Geschäft insbesondere die Luxusgüter-Aktien Swatch und Richemont betroffen, welche je um 2,2 Prozent tiefer gestellt werden. Für Swatch hat JPMorgan das Kursziel zurückgenommen. Begründet wurde dies mit dem Umstand, dass weltweit die Läden später öffneten, als ursprünglich erwartet. Dies betreffe sowohl die Läden von Swatch aber auch anderer Detailhändler, die Uhren von Swatch verkauften.

Im Bereich von 2 Prozent oder knapp darunter liegen auch die Abgaben bei konjunktursensitiven Papieren wie ABB und Adecco oder auch LafargeHolcim.

Und die beiden Grossbanken CS (-1,9%) und UBS (-2,0%) halten sich nicht besser. Für diese beiden hat Goldman Sachs jeweils das Kursziel etwas gesenkt, die Einstufung "Buy" allerdings beibehalten.

Im breiteren Markt fallen noch Stadler Rail mit einem überdurchschnittlichen Minus von 2,5 Prozent auf. Peter Spuhler nimmt ab sofort wieder das Heft beim Zugbauer in die Hand. Er übernimmt die Aufgaben von CEO Thomas Ahlburg, der das Unternehmen wegen Differenzen in strategischen Fragen verlässt.

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