PARIS/LONDON (awp international) - Nach einem bislang starken Wochenverlauf fehlt den Börsen Europas die Kraft. Es geht erst einmal abwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel am Donnerstagvormittag um 1,34 Prozent auf 2902,92 Punkte. Allerdings ergibt sich damit für den Wochenverlauf immer noch ein Plus von fast 5 Prozent. Vage Hoffnungen auf einen Impfstoffdurchbruch gegen das Corona-Virus hatten vor allem zu Wochenbeginn kräftig Rückenwind geliefert.

In Paris sank der Cac 40 am Donnerstag um 1,37 Prozent auf 4435,51 Punkte und der britische Leitindex FTSE 100 fiel um 0,61 Prozent auf 6030,37 Zähler.

Nun fehle es aber erst einmal an weiteren Treibern, erklärte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Investoren steckten in einer Art Dilemma wegen teils wieder steigender Infektionszahlen bei gleichzeitig immer mehr Lockerungen der Einschränkungen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens.

Bereits zuletzt hatten Anleger zwischen der Hoffnung auf eine rasche Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise und der Furcht vor einer zweiten Viruswelle und deren Folge geschwankt. Auch die am Donnerstag veröffentlichten, besser als gedachten Stimmungsdaten aus Europas Industrie- und Dienstleitungsbranche lieferten in diesem Umfeld keinen Auftrieb. So hellte sich die - allerdings weiterhin extrem schlechte - Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone im Mai etwas auf.

Das Branchentableau war am Donnerstag durchweg rot. Am besten hielten sich noch Bau- und Baustoffwerte mit minus 0,56 Prozent.

Am deutlichsten ging es für den Sektor der Reise- und Freizeitwerte nach unten mit Minus 1,78 Prozent. Für deutliche Belastung sorgten hier die Aktien der britischen Restaurant- und Hotelgruppe Whitbread, die nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung um zuletzt rund 15 Prozent einbrachen.

Kursgewinne bei der Lufthansa angesichts der wohl kurz bevorstehenden Rettung durch den deutschen Start sowie ein Kursanstieg um mehr als 3 Prozent beim Billigflieger Easyjet konnten die Branchenstimmung in Summe nicht aufhellen. Easyjet will vom 15. Juni an wieder erste Flüge anbieten.

Ansonsten gerieten die Aktien des Anbieters von Reisebuchungssystemen, Amadeus IT , mit 1,4 Prozent unter Druck, nachdem die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung gestrichen hatte./mis/jha/