- von Alexandra Schwarz-Goerlich

Der österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) stellt sich wegen des Nachfrageeinbruchs am Ölmarkt auf ein schwieriges Jahr ein.

"Es liegt eine sehr herausfordernde Zeit vor uns. Den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft und die Nachfrage nach Öl können wir uns nicht entziehen", sagte Vorstandschef Gerald Grohmann am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Der Auftragseingang, der bereits im ersten Quartal um gut ein Fünftel schrumpfte, werde zurückgehen. Rote Zahlen schließt der Top-Manager nicht aus, Einen konkreten Ausblick wagte er aber nicht. SBO werde aber auch durch diese Krise kommen: "Wir halten das alles aus, wir sind finanziell gut ausgestattet und haben unsere Verschuldung sogar reduziert."

Die Firma mit Sitz im steirischen Ternitz beliefert große Ölkonzerne wie Schlumberger oder Halliburton mit Bohrköpfen und Bohrgestängen, die für die Exploration benötigt werden. Doch die Ölriesen stehen aufgrund des Preisverfalls bei Investitionen derzeit massiv auf der Bremse. Im ersten Quartal schrumpfte der Auftragseingang von SBO auf 101,2 Millionen Euro. Der operative Gewinn sank um 40 Prozent auf 12,1 Millionen Euro. Gegensteuern will Grohmann mit Kostensenkungen. Auch ein Mitarbeiterabbau sei möglich, vor allem in Nordamerika. Zudem würden die Investitionen für das laufende Jahr um zwei Drittel zurückgefahren, sagte Grohmann.

Mittelfristig rechnet der SBO-Chef mit einem erheblichen Nachholeffekt, da die Ölkonzerne nach der Krise wieder in die Suche und Förderung von Öl investieren müssen, um die Produktion anzukurbeln. "Die Ölproduktion kann man nicht wie einen Schalter ein- und ausschalten. Es wird vieler Investitionen bedürfen, um die Produktion wieder dorthin zu bringen, dass sie die Nachfrage erfüllen kann", sagte er. SBO werde dann davon profitieren. Wann die Wende kommen werde, könne derzeit aber niemand sagen. "Das kann ein Jahr sein, das können zwei Jahre sein".