Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte mit leichten Verlusten in den Handel starten. Laut Händlern haben die jüngsten Berichte zu einem möglichen Corona-Impfstoff der anfänglichen Euphorie einen Dämpfer verpasst. Entsprechend verhalten sind denn auch die Vorgaben aus Übersee. So hat die Wall Street am Dienstag im Minus geschlossen, während die Börsen in Asien am Mittwoch uneinheitlich tendieren.

Auslöser für den aktuellen Stimmungsumschwung ist ein Medienbericht, der Zweifel an der potenziellen Wirksamkeit eines bislang vielversprechenden Corona-Impfstoffs des US-Pharmakonzerns Moderna weckt. Zum aktuellen Zeitpunkt fehlten einfach nach wie vor die kritischen Daten, so der Vorwurf. Die Reaktionen der Übersee-Börsen veranschaulichte einmal mehr, wie stark sich die Marktteilnehmer auf Nachrichten über die Pandemie fokussierten, kommentiert ein Händler.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI verliert gegen 8.20 Uhr 0,45 Prozent auf 9'720,01 Punkte. Von den 20 SMI-Titeln geben alle bis auf Adecco nach.

Zuletzt war der Lifescience-Konzern Lonza (Aktie -0,5%) im Zusammenhang mit dem US-Unternehmen Moderna und dessen Impfstoff in den Fokus geraten. In einem aktuellen Interview mit dem "Tages-Anzeiger" stellt der Interims-Konzernchef Albert Baehny sich nun in die Kontroverse ein und betont, dass Lonza nicht den Impfstoff, sondern die aktive pharmazeutische Zutat, also den Wirkstoff, für Moderna produziere.

Mit leicht stärkeren Abgaben fallen zudem noch Zykliker wie ABB (-0,7%) und LafargeHolcim (-0,6%) oder auch die beiden Grossbanken UBS und CS (je -0,7%) auf. Dass die Anteilsscheine von Julius Bär um 1,8 Prozent oder 0,71 Franken tiefer gestellt werden, liegt am Dividendenabschlag von 0,75 Franken.

Gegen den Trend behauptet sind die Anteilsscheine von Adecco (+0,9%).Kepler Cheuvreux empfiehlt die Titel im Rahmen einer Hochstufung neu zum Kauf.

Darüber hinaus sind es vor allem Unternehmen aus den hinteren Reihen, die am Tag vor Auffahrt mit Nachrichten auffallen. Während sich das Biotech-Unternehmen Idorsia (Aktie -4,0%) über eine Aktien-Platzierung 330 Millionen Franken beschafft, fallen Ascom (+1,6%) mit einem Folgeauftrag positiv aus dem Rahmen.

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