WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit deutlichen Kursverlusten geschlossen. Der ATX rutschte 95,07 Punkte oder 4,30 Prozent auf 2114,22 Einheiten ab. Nach dem starken Wochenbeginn musste der ATX am Dienstag wieder deutliche Kurseinbußen hinnehmen. Hatten am Montag noch positive Nachrichten zu einem möglichen Impfstoffkandidaten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 die Börsen beflügelt, warnen nun einige Experten bereits vor einer vorschnellen Euphorie.

In den Fokus rückten auch aktuelle Konjunkturdaten. Trotz der schweren Rezession blicken Börsenprofis überraschend optimistisch auf die Aussichten für die deutsche Konjunktur. Das Barometer ihrer Erwartungen für die nächsten sechs Monate stieg im Mai um 22,8 auf plus 51 Punkte. Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 32 Zähler gerechnet. Die Lage bewerteten die Börsianer allerdings schlechter als zuletzt

Die Bautätigkeit in den USA ist im April wegen der Corona-Krise massiv eingebrochen. Die Zahl der Wohnungsbaubeginne fiel im Monatsvergleich um 30,2 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung im Jahr 1959. Volkswirte hatten im Mittel mit einem Rückgang um 26,0 Prozent gerechnet.

Belastet wurde der ATX von den zum Teil massiven Abschlägen bei einigen Indexschwergewichten. So rutschten Raiffeisen-Papiere 8,8 Prozent ab und Voestalpine büßten 9,4 Prozent an Wert ein. Aktien des Verbund schlossen um knapp zehn Prozent tiefer und BAWAG verloren 5,6 Prozent.

In Wien sorgte zudem die laufende Berichtssaison für Bewegung. So schwächten sich die Aktien des Flughafen Wien nach festerem Verlauf zum Handelsschluss noch um 0,39 Prozent ab. Der Flughafen Wien hat im ersten Quartal bei Umsatz, Ergebnis sowie den Passagierzahlen deutliche Einbußen hinnehmen müssen.

Aktien der Addiko Bank rutschten 2,78 Prozent ins Minus. Die seit Juli 2019 börsennotierte Addiko Bank hat zu Jahresbeginn die Coronakrise hart zu spüren bekommen. Das Institut rutschte tief in die Verlustzone und kappt den Ausblick.

Die Anteilsscheine von Rosenbauer verbesserten sich um 0,94 Prozent. Der auf Feuerwehr- und Löschfahrzeuge spezialisierte Konzern hat im ersten Quartal eine deutliche Gewinnsteigerung hingelegt. Die Auftragsbücher sind voll./ger/pma/APA/eas